Zunächst gibt es eine Unterscheidung in der Art der Anwendung. Es unterscheiden sich die Füllhalter für Anfänger, Linkshänder und Rechtshänder. Die Federn unterscheiden sich wie folgt: A (Anfänger), LH (Linkshänder), Strichbreit M (mittel), B (breit), EF (extra fein), F (fein) und Federn für Kalligrafie. Des Weiteren werden verschiedene Arten von Füllfederhaltern unterschieden.
Ein Tintenroller ist das geeignetste Schreibwerkzeug, um die unverwechselbare Handschrift darzustellen oder sie zu erlernen.
Der Füller für Linkshänder sollte mit einer Feder versehen sein, die eine leicht breitere Spitze hat. Diese spezielle Feder kann ein Verschmieren der Schrift verhindern, da sie nicht so schnell im Papier hängen bleibt. Die Form und auch der Griff des Füllfederhalters, müssen ebenfalls auf die besonderen Bedürfnisse angepasst sein. Daher empfiehlt es sich immer einen Füller für Linkshänder zu erwerben.
Moderne Füller werden im Schulunterricht eingesetzt, um die Schönschrift zu erlernen. Dafür ist insbesondere die feine Strichführung geeignet. Der Tintenvorrat wird in Patronen gelagert und kann somit bequem durch Ersatzpatronen aufgefüllt werden. Gab es lange Zeit nur zwei verschiedene Füller – Systeme inklusive der dazugehörigen Patronen, so offerieren die Hersteller heute weitaus mehr Variationen. In die ehemalige Phalanx von Pelikan und Geha (1990 von Pelikan übernommen) sind einige Konkurrenten erfolgreich eingedrungen. So haben sich die Schulfüller von Lamy etabliert. Im außerschulischen Alltag konnten Füller inzwischen einen exklusiven Status erreichen. So gehören sie etwa zum stilvollen Unterzeichnen wichtiger Verträge.
Füller gehören nach wie vor zu den Schreibgeräten mit einer sehr hohen Marktpräsenz. Kaum ein anderes Schreibgerät ist so vielfältig zu haben, insbesondere, wenn man bedenkt, dass hier die Farbe der Tinte erstmal kein Kaufargument ist. Sie ist frei wählbar, allerdings beschränkt sich der Markt auf vergleichsweise wenig Farben. Fineliner beispielsweise gibt es mit rund 50 verschiedenen Farben. Die Hauptfarben Schwarz, Blau, Rot und Grün decken insgesamt etwa die Hälfte der angebotenen Fineliner ab. Füllertinte wird in rund 10 verschiedenen Farben angeboten. Davon sind stellt Blau knapp drei Viertel des Angebots. Schwarz erreicht fast ein Viertel und der kümmerliche Rest verteilt sich auf weitere acht Farben.
Die Urahnen des Füllers reichen Jahrtausende in der Geschichte der Menschheit zurück. Zunächst wurde Schilfrohr zu einer Schreibfeder geschnitten. Im 4. Jahrhundert n.Chr. entdeckte man die Möglichkeiten der Gänsefeder als Rohmaterial für die Schreibfeder. Der Federkiel (auch Gänsekiel oder Gantenkiel genannt) wurde mit der Erfindung der „Aachener Stahlfeder“ von Johannes Janssen 1748 verdrängt. Die Massenproduktion von Stahlfedern setzte jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Nach und nach wurden Stahlfedern in sehr unterschiedlichen Ausführungen entwickelt. Das erinnert ein wenig an die Druckköpfe mancher Drucker & Multifunktionsgeräte. Der Zuschnitt der Feder wirkte sich auf das Schriftbild aus. Es gab sogar Noten- (auch Musik-) und Notenlinienfedern. Letztere hatten fünf kleine Spitzen für die Notenlinien.
Der moderne Füller unterscheidet sich vom Federkiel vor allem durch den integrierten Tintentank. Diesbezügliche Erfindungen gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der Drang zur Mobilität sorgte dann 1786 für den Vorläufer des heutigen Füllers: Die „Reiseschreibfeder mit beständig Dinten“ des Leipzigers Scheller.
Für den Füller in der heutigen Form waren drei Dinge zu erfinden, von denen zwei vielleicht selbst aus der Sicht mancher Gelehrter des Mittelalters nicht in Verbindung mit einem Schreibgerät gebracht worden wären.
Dass die Tinte noch gleichmäßiger würde fließen müssen, ist sicherlich schon früh erkannt worden. Für einen regelmäßigen Schreibfluss sind die Fließeigenschaften der färbenden Flüssigkeit von hoher Bedeutung. Allerdings verlangte auch die Mechanik des Füllers nach der richtigen Viskosität. Die Tinte musste vom Tank an die Schreibspitze geführt werden. Dazu durfte sie weder zu dick- noch zu dünnflüssig sein. Klümpchen hätten die Kanäle verstopft, ultradünne Flüssigkeit wäre ungebremst auf das Papier getropft.
Die Goldfeder mit der Iridiumspitze erwies sich als großer Wurf für die erhebliche Verbesserung dieses Schreibgeräts und kann auch als Geburtsstunde des Füllers betrachtet werden.
Das Hartgummi war ein wichtiges neues Material, das nicht nur für Füller, sondern für Mundstücke (Musikinstrumente, Pfeifen), Klaviertasten sowie Kondensatoren (durch Alessandro Volta) genutzt wurde. Da Hartgummi, auch als Ebonit bekannt, bestehend aus Naturkautschuk und Schwefel, mit der Zeit brüchig wird, wurde es in den 1960er Jahren weitgehend von neuen Kunststoffen verdrängt.
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