Wer kennt ihn nicht. Spätestens wenn man an die Schulzeit denkt, erinnert man das blau-rote Stück Gummi, welches sich in vielen Federtaschen fand und heute noch findet. Für den Radiergummi gibt es so einige Kosenamen:
Das sind nur einige Auszüge aus dem vielfältigen Angebot der Synonyme. Wer diese erfunden hat, lässt sich nicht mehr zurückverfolgen. Auf wen die Erfindung des Radiergummis zurück geht, allerdings schon. Der Brite Edward Nairne entdeckte im Jahr 1770, dass sich Bleistiftstriche mit Kautschuk entfernen lassen. Publiziert wurde dies im gleichen Jahr von Joseph Priestley, einem britischen Naturforscher. Dieser galt deshalb als Erfinder des Radiergummis. Doch längst vor dieser Zeit soll bereits Brot diesen Auftrag erfüllt und Graphitstriche entfernt haben. Ganz gleich, welchen Namen dieses Stück Gummi erhält, der Auftrag ist immer der gleiche: sie sollen Bunt-, Blei- oder Tintenstriche von Papier entfernen. Kurz gesagt: sie sollen radieren. Aber auch zum Entfernen von Verschmutzungen auf den Klaviertasten, dem Handy oder Schuhen kann der kleine Zaubergummi eingesetzt werden.
Radiergummis werden aus Kautschuk oder Kunststoff gefertigt. Für den Kautschukradierer werden der Milchsaft des Kautschukbaumes und Faktis („künstlicher Kautschuk“), auch Ölkautschuk genannt, zusammengebracht und nach dem Beifügen von Schwefel bei ca. 150 Grad Celsius unter Druck vulkanisiert. Dadurch entsteht aus der knetbaren Kautschukmasse ein elastischer Stoff. Häufig werden der Gummimasse Quarzmehl oder Kreide und Farbstoffe zugefügt. So wird der Abrieb des Radiergummis verstärkt.Kunststoffradierer werden vorwiegend aus plastiziertem Polyvinylchlorid hergestellt und mit Weichmachern zugesetzt.
Geht es nach dem amerikanischen Englisch, so wird der Radiergummi mit „eraser“ übersetzt. Die Übersetzung ins britische Englisch lautet „rubber“. Auf spanisch heißt der Radiergummi übrigens „goma de borrar“ oder „borrador“, in Frankreich ist von „la gomme“ die Rede und in italienischer Sprache, wird er als „gomma da cancellare“ bezeichnet.
Aufgrund von Adhäsionskräften (entspricht dem Aneinanderhaften von unterschiedlichen Stoffen aufgrund der Molekularkräfte) bleiben die Graphitteilchen, die vom Bleistift abgetragen werden, auf dem Papier haften. Die gleiche Kraft wirkt sich auch beim Radieren aus. Allerdings ist die Adhäsionskraft zwischen Graphit und Kautschuk stärker als die zwischen Graphit und Papier. Deshalb werden die Bleistiftstriche vom Kautschuk während der Reibung aufgenommen. Damit der Kautschuk immer weiter Graphit aufnehmen kann, muss eine Abnutzung des Radiergummis erfolgen. Würde sich die mit Graphitteilchen gesättigte Kautschukoberfläche nicht abnutzen, würden die Partikel nicht mehr abgehoben, sondern auf dem Papier verteilt. Damit das Papier während der Radierung keine Wellen schlägt und einreißt, sollte ein Lineal parallel zur Bewegung des Radiergummis eingesetzt oder das Papier währenddessen mit zwei Fingern gespannt werden.
Obwohl es auch Tinten- und Tuscheradiergummis gibt, empfiehlt sich für die Entfernung von Tinte auf dem Papier ein Tintenkiller, da bei dieser Art der Radiergummis nicht nur die Farbpigmente, sondern auch die Papieroberfläche abgeschliffen werden. Dies ist auf vielen Papieren im Nachhinein deutlich zu sehen.
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