Obwohl es durchaus auch für andere Schreibgeräte Korrekturmöglichkeiten gibt, sind Bleistifte nach wie vor führend, wenn es darum geht, nur provisorisch zu arbeiten. Der Strich lässt sich später einfach und rückstandsfrei entfernen. Bleistifte werden aber auch in der Kunst für Strichzeichnungen auf dem Zeichenblock verwendet. Damit wird eine weitere Nutzungsmöglichkeit für Bleistifte deutlich: Skizzieren. Mit dem Bleistift lassen sich Konstruktionen zeichnerisch entwickeln. Erst, wenn das Endergebnis gefällt, werden ggf. die Linien beispielsweise mit Tusche oder Fineliner nachgezogen.
Hier wird schon deutlich, warum Bleistifte im Gegensatz zu den Druckbleistiften nicht in die Kategorie Schreibgeräte eingeordnet werden. Sie sind eindeutig mehr für das Malen und Zeichnen, das Entwerfen zuständig. Dafür ist gerade die Möglichkeit der wiederholten Korrektur wichtig. Dabei geht es nicht allein um das mögliche Endergebnis, es geht um den Prozess der Kreativität. Die Option, jeden Strich wieder korrigieren zu können, ist dabei das ganz entscheidende Moment der Bleistifte. Das gilt teilweise sogar bei Künstlern, die eigentlich gar nicht korrigieren, sondern, wenn überhaupt, fehl geleitete Linien durch weitere Linien zu kaschieren bzw. könnte man auch sagen: zu integrieren. Gemeint ist das Einbinden in das Gesamtwerk. Die Möglichkeit der Korrektur bringt eine umfassende Freiheit mit. Viele Künstler bevorzugen das Alleinsein in der kreativen Phase. Der Künstler horcht in sich hinein, lässt die Ideen sprudeln. Bleistifte sind dabei etwas Substantielleres als etwa Schreibgeräte mit einer Tintenfüllung. Manche Künstler nehmen statt Bleistiften sogar lieber Kohlestifte in die Hand. Die schmutzigen Hände werden zur Nebensache. Kohlestifte oder Bleistifte sind aber sozusagen noch ohne Mechanik. Das ist fast wie Malen mit dem Finger im Sand.
Der Name Bleistift führt in die Irre, weil sich früher mal Menschen geirrt haben. Bis ins 18. Jahrhundert wurde Graphit verwendet, das jedoch fälschlicherweise für Galenit (Bleierz, auch Bleiglanz genannt) gehalten wurde. Seit Anfang des 19. Jahrhundert hat sich ein Gemisch aus Graphit und Ton durchgesetzt, das unter anderem ermöglicht, verschiedene Härtegrade herzustellen. Spricht man von Holzbleistiften, so sind dies eigentlich keine besonderen Bleistifte, da der Schaft üblicherweise aus Holz ist. Inzwischen wird aber auch Kunststoff verwendet und Bleistifte, die ihre hölzerne Haut möglichst natürlich tragen, werden gern als Holzbleistifte bezeichnet. Auch für Kalender & Terminplaner sind Bleistifte interessant. Damit lassen sich provisorische Termine vormerken.
Die Härtegrade reichen von
Die sehr weichen und tiefschwarz färbenden Bleistifte von 9B bis 4B sind vor allem für Skizzen und künstlerische Aufgaben prädestiniert. B3 bis B eignen sich zum Freihandzeichnen und HB sowie F sind fürs Schreiben und fürs Zeichnen mit Lineal geeignet. Bei H und 2H geht es los mit technischen Zeichnungen, 3H bis 5H dienen auch graphischen Darstellungen und die extremen Härten bis 9H werden für Spezialzwecke wie die Kartographie genutzt.
Die Härtegrade der Bleistifte kann man auch unterteilen in Alltagsstifte und Exoten. Das ist an der Verteilung des Marktes sehr gut zu erkennen. Mehr als ein Drittel der angebotenen Bleistifte sind vom Typ HB, ein weiteres Sechstel sind B. Die Marktpräsenz nimmt mit jedem höheren Wert ab. Dabei ist es fast egal, ob die Bleistifte härter oder weicher werden. Allerdings sind erheblich weichere Bleistifte meist noch eher gewünscht als die ganz harten. Die Marktübersicht zeigt aber auch, wie vielseitig das oft schon als veraltet angesehene Schreibgerät mit dem irreführenden Namen "Bleistift" ist.
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