Bereits um 3000 v. Chr. wurde Tinte in Ägypten verwendet, um 2600 v. Chr. dann auch in China. Lange Zeit wurde die
Grundlage von schwarzer Tinte aus Ruß und Gummi arabicum hergestellt. Erst um 1000 v. Chr. erfuhr diese Herstellung eine Ablösung durch Indische Tinte (Tusche). Für die antike indische Tinte wurde Kuhurin mit Fruchtfleisch, unterschiedlichen Baumrinden und häufig mit dem Blut von Welsen oder Aalen
hergestellt. Für einen intensiven schwarzen Farbton wurde Rost, z. B. von Nägeln beigemischt. Die indische Tinte bestand aus einer Mischung von Ruß verbrannter Nadelholzkohle, Leim aus Gelatine und Lampenöl. Dieses Gemisch wurde dann in Stangen gedrückt und getrocknet. Diese Tuschesstäbchen mussten
auf einem Reibstein mit Wasser angerieben werden, bis die gewünschte Deckkraft und Konsistenz erreicht wurde. Bis heute zählt sie neben Papier, Reibstein und Schreibpinsel zu den wichtigsten Elementen der fernöstlichen Kalligrafie und Malerei.
Die Entwicklung der Tinte ging weiter über die getrockneten
und gemörserten Tintenbeutel von Tintenfischen, der Gold- und Silbertinte im Mittelalter bis zur heutigen breiten Palette an Tintenarten für diverse Einsatzbereiche, wie z. B.:
Um zu verstehen, wie ein Tintenkiller (auch gern Tintenlöscher, Tintenlöschstift, Killer oder Tintentod genannt) wirkt, muss erst einmal klar sein, wie Tinte funktioniert. Tinte arbeitet wie viele andere Farben auch mit gelösten Farbstoffen, welche sich nach Verfliegen des Lösungsmittels auf benetzten Flächen festsetzen. Die für Füller übliche blaue Tinte wird auf Wasserbasis mit Triephenylmethan als Farbstoff hergestellt. In diesem Farbstoffmolekül verteilen sich viele frei bewegliche Elektronen. Durch sichtbares Licht werden diese Elektronen angeregt und absorbieren bestimmte Wellenlängen. Unsere Augen nehmen das reflektierte Licht war, in dem die absorbierten Farben fehlen. Es handelt sich also um die Komplementärfarbe zum absorbierten Licht, weshalb die Tinte blau wirkt. Kommt nun ein Tintenkiller zum Einsatz, dessen wesentlicher Bestandteil Natriumsulfit ist, verändern sich die Farbstoffmoleküle der Tinte. Der blaue Farbstoff wird für das menschliche Auge unsichtbar. Das heißt, die Farbe verschwindet nicht. Die gelöschte Farbe kann sogar mittels Essigdampf oder Dampf von 36 %-iger Salzsäure wieder sichtbar gemacht werden. Regulär besteht der Tintenkiller aus zwei Teilen. Auf der einen Seite befindet sich der Tintenkiller, auf der anderen Seite sitzt der Filzstift, mit dem die Korrektur vorgenommen werden kann.
Übrigens war der Tintenkiller in seiner Anfangszeit unter den Namen Radierwasser oder Tintentod bekannt und wurde bereits vor 1900 industriell hergestellt. Seinerzeit wurden die Produkte in Form eines gepressten Stiftes vertrieben, welcher zur Nutzung angefeuchtet werden musste. Später folgte ein Set, welches aus zwei Fläschchen bestand, die die Wirksubstanz als Lösung enthielten. Mit dem Namen Tinten-Killer kam 1972 der Stift von der damaligen Firma Kreuzer auf den Markt. Pelikan vertrieb später ein gleichartiges Produkt unter dem Namen Tintentiger. Neben dem Tintenkiller könnten auch ein Korrekturroller, Korrekturstift oder Korrekturfluid bei der Berichtigung des Fehlers auf dem Schriftstück helfen.
Wer schon einmal mit einem Füller gearbeitet hat, mag das Problem kennen: ein Tinten-Fleck auf der Kleidung und der Versuch, ihn mit einem Tintenkiller zu entfernen. Für die blauen Farbanteile der Tinte mag das klappen, allerdings hinterlässt der Killer dabei gern bräunliche Flecken auf der behandelten Stelle. Hier können Zitrone und Zahnpasta helfen: den Fleck mit Zitronensaft vorbehandeln und das Überbleibsel vom Fleck mit Hilfe der Zahnpasta rausschrubben. Viel Erfolg!
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