Ein wesentlicher Unterschied zwischen Briefblock und Collegeblock ist die aufwändige, stabile Bindung bei Letzterem. Er könnte gewissermaßen als Zwischenform von Heft, Buch und Briefblock betrachtet werden. Grundsätzlich verfügen alle drei Formen je nach Ausführung über die gleichen Papiereigenschaften. So gibt es
bei denen die einzelnen Blätter bereits perforiert sind, um sie abreißen zu können. Technisch gesehen gibt es also durchaus gemeinsame Komponenten, wie auch die Formate und Linierungen zeigen werden.
Gleichwohl ist der Briefblock einer langen und wohl auch längeren Tradition verhaftet. Er wird im privaten wie im beruflichen Bereich eingesetzt und entsprechend in sehr unterschiedlichen Variationen geliefert. Das beginnt etwa bei der Linierung und hört bei der Farbe des Papiers noch nicht auf. Für romantische Briefschreiber gibt es auch Schmuck-Briefpapier, das nicht selten als Set inklusive Briefumschläge verkauft wird. Für den professionellen Bereich sind dekorierte Umschläge ebenfalls zu haben. Dann sind die optischen Feinheiten doch eher etwas nüchterner bzw. dezenter.
Wie auch Druckerpapier gibt es den Briefblock mit diversen Papierarten. Dies bezieht sich zum einen, analog zum Druckerpapier, auf das Format. Nach wie vor herrscht das Briefbogenformat DIN A4 auch beim Briefblock vor, aber DIN A5 und andere Größen sind ebenfalls im Angebot. Im Unterschied zum üblichen Druckerpapier wird der Briefblock für handschriftliche Aufzeichnungen mit Hilfslinien versehen. Ausgenommen sind unlinierte Ausführungen, die sich für gradlinige Schreiber und Zeichnungen empfehlen. Bei Briefblöcken mit Hilfslinien unterscheidet man grundsätzlich linierte (zum Schreiben) und karierte (zum Rechnen und Zeichnen) Ausführungen. Eine besondere Form ist das Millimeterpapier. Wie auch bei Heften werden Briefblöcke für den schulischen und beruflichen Bereich je nach Bedarf mit unterschiedlichen Rändern versehen. Edle Ausführungen verfügen auch über ein Wasserzeichen, das aber meist nur bei unliniertem Papier richtig zur Geltung kommt.
In den 1980er Jahren vollzogen sich der Wandel zwischen der Bedeutung von Briefpapier und Druckerpapier. Bis dahin gab es in den meisten Haushalten und auch in vielen Firmenbüros mehr Briefblöcke als loses Druckerpapier, das damals oft noch unter dem Begriff Schreibmaschinenpapier bekannt war. Die Nadeldrucker und die Verwendung von Endlospapier verlangsamte den Siegeszug des Druckerpapiers, konnte ihn aber nicht aufhalten. Heute findet man kaum noch Briefpapier in privaten Haushalten und fast gar nicht mehr in Büros. Druckerpapier ist dagegen für viele zum Alltagsgegenstand geworden.
Gleichsam mit diesem Wandel vollzog sich auch die Abkehr vom Block zum Papierstapel. Für handschriftliche Arbeiten ist der Briefblock gegenüber einem losen Papierstapel eindeutig im Vorteil. Der Block liefert eine gute Schreibunterlage, die aus dem Reststapel Papier und der Bodenpappe besteht. Lose Blätter während des Schreibens im Stapel zu halten ist anstrengender. Die Schreibunterlage aus Papier, also aus dem Briefblock, genießt aber eine Reihe von Vorteilen:
Letztlich muss man auch die Tradition anführen. Briefe haben eine historische Dimension und sehr viel geschichtliches Detailwissen verdanken wir privaten Briefen, die irgendwann einmal auf einem Briefblock oder einem anderen Schreibobjekt verfasst wurden.
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