Lamy Tintenroller

Das könnten auch Füller sein

Es gibt auch exzellente und hochwertige Kugelschreiber bis hin zu Preisen von rund 200 Euro pro Stück. Damit erreichen die exklusivsten Modelle dieses Alltagsproduktes schon die Preisliga der Füller in der Oberklasse. Allerdings muss man hierbei die Luxus-Füller mit Goldauflage usw. außen vor lassen. Und genau genommen kann man auch die Kugelschreiber jenseits von 100 Euro überwiegend der Luxusliga zuordnen. Designbeigaben mittels wertvoller Materialien sind hier für den hohen Preis verantwortlich. Dagegen sind Gelschreiber (bis etwa 60 Euro) oder gar Fineliner (bis unter 5 Euro) absolute Billig-Schreibgeräte. In die Phalanx der Edlen und Teuren drängen immer mehr die Tintenroller und auch Lamy zeigt hier durchaus, was möglich ist. Die Oberliga der Tintenroller erreicht Preise um 150 Euro und auch die Lamy-Spitzenprodukte sind jenseits von 50 Euro angesiedelt. Da kann man schon nicht mehr von einem Wegwerfprodukt sprechen. Immerhin gibt es ja auch die Modelle am anderen Ende der Messlatte. Füller sind kaum unter 1 Euro zu haben, es sei denn, man begnügt sich mit einem extrem preisgünstigen Federhalter. Fineliner fangen im großen Sortiment bei etwa 20 Cent, Gelschreiber bei knapp 30 Cent und Tintenroller bei knapp 40 Cent an. Kugelschreiber sind hier noch preisgünstiger und teilweise sogar für weniger als 10 Cent pro Stück lieferbar, sofern großzügige Mengenrabatte genutzt werden. Die Beispiele zeigen, dass sich auch die Lamy Tintenroller zu Recht zwischen Kugelschreiber und Füller einordnen. Und das kommt auch ihrer technischen Finesse und ihren Schreibqualitäten nahe.

Der moderne Füller

Die Besonderheit eines Füllers liegt in der Form der Feder, die er hält (Füllfederhalter): Ähnlich wie bei den Tauchfedern ist der Strich nicht in alle Richtungen gleich. Die Schreiblinie erzeugt somit bei der Schreibschrift eine besondere Linienart. Allgemein wird dies als Schönschrift angesehen, die aber auch sehr viel Übung und Konzentration erfordert und im Büroalltag nicht gerade für optimierte Abläufe sorgt. Ähnlich verhält sich eine Bleistiftspitze, die während des Gebrauchs ihre Form verändert. Exakt gleiche Linienführungen in alle Richtungen wurden erst mit Kugelschreiber und Druckbleistift möglich. Diese Schriftart hat zum einen den Vorteil, dass leichter sogenannte Druckbuchstaben zu schreiben sind. Desweiteren können damit andere Aufgaben wie Zeichnen, Rechnen und das Ausfüllen von Formularen einfacher und schneller bewältigt werden. Tintenroller von Lamy und anderen Herstellern vereinen den leichtfüßigen und gleichmäßigen Tintenfluss des Füllers mit der Kugelform des Kugelschreibers. Und inzwischen kommen Tintenroller von Lamy und den Konkurrenten recht zuverlässig ohne Klecksen aus. Man gewinnt also den Schreibkomfort und die feine Linie ohne die Nachteile des Füllfederhalters. Da ist es natürlich kaum verwunderlich, dass der Tintenroller zunehmend die anderen Schreibsysteme ablöst. Als weiterer Vorteil ist noch zu sehen, dass man bei Tintenrollern sowohl diverse Tintenfarben als auch dokumentenechte Tinte realisieren kann. Das können inzwischen auch andere Systeme, aber die Programme der Tintenroller von Lamy und anderen belegen, dass hier das Angebot erheblich umfangreicher ist.

Wie soll der Schaft aussehen?

Ein wenig Unentschlossenheit demonstriert die Branche selbst, wenn es um die Klassifizierung der Schreibgeräte geht. Sind Lamy Tintenroller mehr Füller oder mehr Kugelschreiber oder mehr Filzstift (Fineliner)? Lamy bekennt sich eindeutig mehr zum Füller, wenn man die Form und die Farbgestaltung betrachtet. Manche Lamy Tintenroller sind kaum von einem durchschnittlichen Füllfederhalter zu unterscheiden. Und zudem pflegen die Lamy Tintenroller auch nicht mit ihrer Außenfarbe die Schreibfarbe zu verraten. Konkurrenten der Lamy Tintenroller tendieren da eher zur Offenbarung wie bei den Finelinern.