Die traumhafte Landschaft während des Urlaubs, das Hochzeitspaar in trauter Zweisamkeit oder auch der verrückte Schnappschuss mit der Familie – es gibt viele besondere und unvergessliche Momente, die wir mit der Kamera einfangen und für die Ewigkeit festhalten. Nicht immer reicht es jedoch aus, sich die Fotos auf dem Bildschirm des Smartphones, Computers oder Fernsehers anzuschauen. Manchmal ist es einfach viel schöner, die Bilder schwarz auf weiß als Ausdruck in der Hand zu halten. Mit dem passenden Fotopapier ist es dabei heute spielend einfach, seinen eigenen Bilder mit satten Farben und scharfen Kontrasten selbst auszudrucken.
Worauf muss ich beim Kauf von Fotopapier im Hinblick auf die Oberfläche, das Format und die Papierstärke achten? Für welchen Drucker eignet sich welches Papier? Warum sollte ich auf keinen Fall einfaches Standardpapier verwenden? Um das passende Papier für den perfekten Ausdruck zu finden, geben wir in diesem Ratgeber Antworten auf die wichtigsten Fragen und haben zudem noch einige praktische Tipps zur Nutzung rund um das Thema Fotopapier parat.
Fotopapier wird auch als Bilddruckpapier bezeichnet. Seinem Namen entsprechend eignet es sich mit seiner speziellen Beschichtung, seiner Festigkeit und der gewissen Papierstärke vorzugsweise für den Ausdruck von Fotos.
In der klassischen Variante handelt es sich bei Fotopapier um ein lichtempfindliches Papier, das für die optisch-chemische Entwicklung im Fotolabor zum Einsatz kommt. Heute bezeichnet man aber auch spezielles Kunstdruckpapier für den Tintenstrahl- und Laserdrucker als Fotopapier. Dieses unterscheidet sich wesentlich vom Standard-Druckerpapier. Die Qualität der Fotos, die man darauf bequem selbst zu Hause oder im Büro ausdrucken kann, muss sich mittlerweile nicht mehr hinter der des klassischen Fotopapiers verstecken. Fotopapiere für den Drucker gibt es dabei in verschiedenen Formaten und Ausführungen.
Die Geschichte des Fotopapiers beziehungsweise des beschichteten Papier hat ihre Anfänge bereits in der Antike, als Mineralien und Stärken zur Veredelung auf Papyrus gestrichen wurden. Im Zusammenhang mit der Fotografie spielt Fotopapier dann erstmal im Jahr 1816 eine Rolle, als der französische Erfinder Joseph Nicéphore Niépce mit seiner selbst konstruierten Kamera einen Fotoabzug auf einem mit Silberchlorid beschichtetem Papier erzeugte. Anno 1847 wurde von Louis Blanquart-Evrard das Albuminpapier entwickelt. Dieses machte erstmals richtige Fotoabzüge möglich.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Fotopapiers ist die Entwicklung des barytierten Papiers von Martinz-Sanchez und J. Laurant im Jahr 1866. Das Barytpapier ist bis heute ein hochwertiges Papier für klassische Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Mit der Zeit kamen dann weitere Verfahren hinzu, die die Qualität der Fotopapiere stetig verbesserten und zum Beispiel einen Schutz vor Vergilbung und eine längere Haltbarkeit mit sich brachten.
Wer Fotos bis circa Anfang der 2000er-Jahre als Abzüge in den Händen halten wollte, der musste entweder den Fachmann beauftragen oder sich selbst eine Dunkelkammer in den eigenen vier Wänden einrichten und das spezielle Fotopapier dann selbst belichten und chemisch entwickeln. Dank der fortschreitenden Technik und der digitalen Fotografie lassen sich die eigenen Fotos mittlerweile aber auch einfach über den Drucker daheim oder im Büro mit nur wenigen Klicks – und natürlich dem geeigneten Fotopapier – selbst ausdrucken.
Fotopapier weist eine spezielle Oberflächenveredelung auf. Beim Aufbau unterscheidet man zwischen Papier für den Tintenstrahldrucker und für den Laserdrucker. Inkjet-Fotopapier ist immer beschichtet. Diese Beschichtung soll verhindern, dass die Tinte komplett in das Papier eindringt. Hier haben Sie die Wahl zwischen den zwei gängigen Varianten.
Ein besonders hochwertiges Papier ist das Barytpapier, auch als Fine Art-Papier bezeichnet. Die Beschichtung besteht hierbei nicht aus Kunststoff, sondern aus dem Mineral Bariumsulfat (Baryt) im Mineral Baryt. Es findet bevorzugt im professionellen Bereich und ausschließlich für Schwarz-Weiß-Aufnahmen Verwendung und wird auch als hochpreisiges Fotopapier für den Tintenstrahldrucker angeboten.
Das Papier für den Laserdrucker ist meist nicht beschichtet, jedoch mit einem speziellen und effektiven Hitzeschutz für den Laser versehen.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal beim Fotopapier ist die Beschaffenheit der Oberfläche. Ob das Spezialpapier matt, glänzend oder doch lieber seidenmatt beziehungsweise satiniert sein soll, hängt von verschiedenen Aspekten und natürlich dem persönlichen Geschmack ab. Hier eine kleine Entscheidungshilfe:
Wer auf mattes Papier mit seiner feinen Oberflächenstruktur zurückgreift, möchte einen besonders edlen und hochwertigen Eindruck erzielen. Insgesamt sind hier die Farbsättigung und der Kontrast etwas weniger intensiv als bei Hochglanzausdrucken. Dies hat den Vorteil, dass kleine Unschärfen bei den Aufnahmen nicht sichtbar werden. Ideal ist mattes Papier vor allem für Porträts und Schwarz-Weiß-Ausdrucke.
Fotos auf mattem Papier sind darüber hinaus blendfrei, sodass eine Betrachtung unabhängig vom Lichteinfall und Blickwinkel ist. Da die Oberfläche zudem nempfindlich gegenüber Kratzern und Fingerabdrücken ist, bietet sich dieses Fotopapier auch bevorzugt dann an, wenn es durch viele Hände geht.
Für Profifotografen führt kein Weg an Hochglanz-Fotopapier vorbei. Die glänzende und reflektierende Oberfläche lässt die Bilder besonders kontrastreich, ausdrucksstark und strahlend wirken. Ideal ist Hochglanzpapier vor allem für gestochen scharfe Fotos und jene mit vielen Details. Bei Landschafts- und Architekturaufnahmen liegen Sie mit diesem Fotopapier genau richtig. Die Hochglanzveredelung lässt das Papier zudem relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung werden. Anfällig ist es aber für Fingerabdrücke, Staubflocken und Kratzer. Hochglanzpapier ist zudem nicht blendfrei.
Seidenmattes Papier stellt die goldene Mitte zwischen den beiden anderen Varianten dar. Die halbglänzende, leicht strukturierte Oberfläche vereint dabei die Vorteile von mattem und glänzendem Fotopapier. Aufgrund der speziellen Oberflächenstruktur lässt sich eine hohe Tiefenwirkung erzielen, je nach Motiv fast schon mit dreidimensionalen Effekten. Die Fotos glänzen dezent und erscheinen insgesamt kontrastreich und scharf. Gleichzeitig sind sie genauso wie bei mattem Papier blendfrei und unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken.
Die Oberflächen im Überblick:
Oberfläche | Eigenschaften / Vorteile | Anwendung |
---|---|---|
Matt | edle Optik, zeitlos, blendfrei, unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken | Schwarz-Weiß-Fotografien, Porträts, Fotobücher, auch Fotos von durchschnittlicher Qualität |
Hochglänzend | starke Kontraste, ausdrucksstark, farbintensiv, hochwertig, anfällig für Kratzer, nicht blendfrei | für Landschafts- und Architekturaufnahmen, detailreiche Fotos, hochwertige Profi-Aufnahmen |
Seidenmatt /Satiniert | Tiefenwirkung, 3D-Effekte, kontrastreich, blendfrei, halbglänzende Oberfläche | Poster, Bilder im Rahmen, Fotografien aller Art |
Fotopapier wird standardmäßig im gängigen Papierformat DIN A4 angeboten, sodass es sich im Büro oder daheim bequem in den Drucker einlegen lässt. Die einzelnen Fotos lassen sich darauf bei Bedarf dann auf die gewünschte Größe zuschneiden. Erhältlich sind die Fotopapiere aber auch im kleineren DIN A5-Format sowie für Poster und Plakate auch in den Großformaten DIN A3 und DIN A2. Darüber hinaus gibt es Fotopapier auch in Spezialgrößen beziehungsweise in den typischen Fotoformaten 10 x 15 cm oder 13 x 18 cm. Hier eine Übersicht:
Format | Größe | Verwendung |
---|---|---|
A5 | 14,8 x 21 cm | Flyer, Broschüre |
A4 | 21 x 29,7 cm | Standard-Papierformat |
A3 | 29,7 x 42 cm | große Fotos, Poster |
A2 | 42 x 59,4 cm | Plakate, Poster |
Spezialformate | 9 x 13, 10 x 15 cm, 13 x 18 cm, 13 x 13 cm, 5 x 7,5 cm | gängige Fotoformate für Landschaftsaufnahmen, Porträts, Schnappschüsse etc. |
Die Stärke des Papiers, auch Grammatur genannt, bezieht sich auf die Papierdicke und wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Hierbei gilt: Je höher die Zahl, desto dicker und in der Folge reißfester, robuster und hochwertiger ist das Fotopapier. Während übliches Kopierpapier eine Grammatur von 80 g/m² aufweist, beginnt die Stärke von Fotopapier bei circa 120 g/m² und geht hoch bis zu 300 g/m². Zur Orientierung: Die klassischen Fotos im Format 10 x 15 weisen in der Regel eine Grammatur von 200 g/m² auf. Wer das Fotopapier für eine Bewerbungsmappe, eine Collage oder ähnliches benötigt, der ist mit einer Papierstärke von circa 150 g/m² gut beraten.
Bei der Auswahl des geeigneten Fotopapiers sollte immer berücksichtigt werden, dass nicht jeder Drucker besonders dicke Papierstärken aufnehmen beziehungsweise bearbeiten kann. Achten Sie daher auch immer auf die Hinweise des Geräte-Herstellers.
Besonders eindrucksvoll und offensichtlich zeigt sich der Unterschied beider Papiere, wenn Sie ein Motiv einerseits auf Druckerpapier und andererseits auf Fotopapier ausdrucken und die beiden Ausdrucke dann nebeneinanderlegen. Grundsätzlich ist es natürlich möglich, Bilder auch auf dem Standard-Druckerpapier zu drucken, das Ergebnis wird in puncto Qualität aber definitiv deutlich hinter dem des Fotopapiers abfallen und nicht überzeugen.
Im Vergleich zum einfachen Ausdruck kommen die Farben auf dem Fotopapier viel klarer und intensiver zum Ausdruck, die Bilder sind insgesamt ausdrucksstärker, kontrastreicher und schärfer. Die Qualitätsunterschiede sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Das sind:
Wer Fotopapier kauft, um darauf seine schönsten Aufnahmen zu verewigen und diese dann in den Händen zu halten, der benötigt natürlich auch den passenden Drucker. Die besten Ergebnisse erzielen Sie dabei mit einem Tintenstrahldrucker. Aber auch mit einem Laserdrucker oder einem speziellen (aber selteneren) Thermodrucker ist es möglich, Fotos aufs Blatt Papier zu bringen.
Die wichtigen Eigenschaften der Drucker im Überblick:
Drucker | Funktion | Vorteile | Nachteile | Papier |
---|---|---|---|---|
Inkjet-Drucker | Düsen übertragen das Foto per Tintenstrahltechnologie auf das Fotopapier | Höchste Farbtiefe und Brillanz, kommt Qualität eines „echten“ Fotos sehr nahe. Man benötigt keinen separaten Fotodrucker, wenn bereits ein Tintenstrahldrucker vorhanden ist | Schneller Tintenverbrauch, Ausdruck ist nicht immer sofort wischfest. Deutliche Qualitätsunterschiede bei den Druckern | Inkjet-Fotopapier, eine große Auswahl, die meisten Fotopapiere sind für den Tintenstrahldrucker geeignet |
Laserdrucker | Der farbige Toner wird mit der Laserhitze oberflächlich auf dem Papier fixiert | Schneller Druck, sofort wischfestes Ergebnis, beidseitiger Druck möglich | Weniger Farbtiefe und Sättigung als beim Tintenstrahldrucker, vergleichsweise teuer. Farbe verblasst mit der Zeit | Unbeschichtetes Papier mit speziellem Hitzeschutz, spezielles Fotopapier für den Laserdrucker |
Thermodrucker | Farbe für den Druck ist im Blatt Papier enthalten und wird durch den Drucker aktiviert | Schneller Druck und wischfestes Ergebnis, keine zusätzliche Tinte notwendig | Weniger scharfe Auflösung als beim Inkjet-Drucker, geringe Papierauswahl, vergleichsweise teuer | spezielles Thermopapier, das meist herstellergebunden ist |
Tipp: Vor dem Kauf des Fotopapiers ist es unbedingt ratsam, die Hinweise und Empfehlungen des Geräte-Herstellers zu beachten. Verwenden Sie dabei immer nur das für den jeweiligen Drucker geeignete Papier für den Ausdruck. Denn wer beispielsweise beschichtetes Inkjet-Papier im Laserdrucker bedruckt, riskiert nicht nur ein mangelhaftes Ergebnis, sondern auch eine Beschädigung des Druckers. Denn aufgrund der großen Hitzeeinwirkung des Lasers könnte die Beschichtung schmelzen, sodass einzelne Partikel im Drucker hängenbleiben und diesen verkleben. Andersherum lässt Laserdrucker-Fotopapier, das im Inkjet-Drucker verwendet wird, das Blatt beim Druck wellig werden. Die Tonerfarbe kann zudem auf der Oberfläche verschmieren, in der Folge den Drucker verschmutzen und ihn ebenfalls beschädigen.
Für ein optimales Ergebnis spielt neben der Wahl des richtigen und für den jeweiligen Drucker geeigneten Fotopapiers auch das richtige Handling beim Drucken eine Rolle. Hier einige praktische Tipps zum Drucken auf Fotopapier:
Wer Einladungen, Grußkarten oder eine Broschüre selbst gestaltet und ausdrucken möchte, der kommt mit einfachem Inkjet-Fotopapier nicht immer aus. Sollen sowohl die Vorder- als auch Rückseite bedruckt werden, dann ist beidseitig bedruckbares Fotopapier die richtige Wahl. Dieses weist auf beiden Seiten die spezielle Oberflächenbeschichtung auf. Papier für den Laserdrucker ist in aller Regel immer beidseitig bedruckbar.
Auch wenn das Wort „Papier“ im Namen steckt und nicht mehr benötigte Fotos oder misslungene Aufnahmen gerne in der blauen Tonne landen, ist Fotopapier kein Fall für den Papiermüll. Aufgrund der speziellen Beschichtung des Papiers mit Chemikalien und anderen Zusatzstoffen ist eine Verwertung beziehungsweise das Recycling gar nicht möglich. Auch die gelbe Plastiktonne ist daher keine gute Wahl. Fotopapier sollte stattdessen immer im Restmüll entsorgt werden.
Tipp: Fotoausdrucke, auf denen Personen abgebildet sind, sollten aus Datenschutzgründen zur Sicherheit vor der Entsorgung bestenfalls geschreddert oder zerrissen werden.
Sonne, Wärme und Feuchtigkeit mag das Fotopapier nicht. Für die Lagerung empfiehlt sich daher ein dunkler Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Optimal ist eine Lagerung in der verschlossenen Originalverpackung. Bestenfalls legt man das Papier nur bei Bedarf in den Drucker. Grundsätzlich sollte es eher kühl als warm sein. Von einer Lagerung neben der Heizung oder bei Zugluft ist daher abzuraten, Raumtemperatur verträgt das Papier aber problemlos.
Bereits bedruckte Fotos können beispielsweise gut in einem verschlossenen Karton oder einem Fotoalbum aufbewahrt werden. Von Plastikhüllen ist dagegen eher abzuraten. Darin kann sich schnell Feuchtigkeit bilden, welche das Papier wellig werden lässt und sogar eine Schimmelbildung begünstigt.
Bei der richtigen Lagerung hält Fotopapier sehr lange. Selbst nach vielen Jahren ist es meist noch einsatzfähig. Ob das Papier noch verwendbar ist, lässt sich bereits auf den ersten Blick erkennen: Von einer Verwendung abzuraten ist, wenn bereits leichte Vergilbungen sichtbar sind, wenn die Oberfläche wellig geworden ist oder es andere optische Mängel gibt. In diesen Fällen können Sie nicht mehr mit einem optimalen Ergebnis rechnen und sollten, um keine Tinte zu verschwenden, das Papier lieber direkt entsorgen.
Die Kosten für Fotopapier hängen von verschiedenen Faktoren ab und lassen sich daher nicht pauschal beziffern. Grundsätzlich kosten die Blätter für den Tintenstrahldrucker etwas mehr als das Papier für den Laserdrucker. Hinzu kommen weitere Aspekte, die den Preis beeinflussen. Dazu gehören die Grammatur, das Format, die Oberflächenveredelung und nicht zuletzt die Anzahl der Blätter pro Verpackung. Dementsprechend groß ist auch die preisliche Spanne, die zwischen 5 und circa 25 Cent pro Blatt liegt. Wichtig ist, dass ein höherer Preis nicht automatisch auch eine bessere Qualität bedeuten muss.
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