Natürlich könnten Sie auch ohne Hilfsmittel vier gleich große Löcher im exakt gleichen Abstand in ein Papier bringen – dafür müssten Sie jedoch genau abmessen, mühevoll arbeiten und einiges an Zeit investieren. Schneller, einfacher und effektiver klappt es mit einem Mehrfachlocher. Mit nur einem Handgriff locht er vier oder sechs Löcher so ins Papier, dass es ordentlich in einem Ringordner oder Terminplaner abgelegt werden kann.
Um Dokumente, Unterlagen und Akten abzuheften, müssen sie vorher gelocht werden. Eine Mehrfachlochung von Papier ist immer dann notwendig, wenn die Ordner und Hefter eine Vier- oder sogar Sechsfachlochung vorgeben. Häufig ist das zum Beispiel bei Terminplanern und Kalendern der Fall. Auch zur Aktenablage in Archiven kommen häufig 4-Ring-Ordner zum Einsatz.
Als vorteilhaft erweist sich die Mehrfachlochung für alle Papiere, die häufig in Ordnern umgeblättert beziehungsweise umgeschlagen werden. Da die Belastung auf mehrere Löcher verteilt wird, erhält das Papier einen besseren Halt. Ein Ausreißen der Blätter kann so verhindert werden.
Damit das gelochte Papier in jeden Ordner passt, sind die Lochgrößen und -abstände für die Vierfachlochung im ISO-Standard 838 (Norm für die Zweifachlochung) mit der sogenannten Erweiterung 888 festgelegt. Für den Vierfachlocher gelten folgende Regelungen:
Teilweise gibt es auch Mehrfachlocher, die zusätzlich nach dem US-Quart-Standard lochen. Da Ordner in den USA nicht vier, sondern drei Heftringe aufweisen, ist der Abstand der Löcher zueinander hierbei größer.
Die Sechsfachlochung der Systemlocher ist dagegen nicht standardisiert, daher gibt es hierfür auch keine generellen Vorgaben. Meist sind die sechs Löcher jedoch in zwei Dreiergruppen angeordnet, welche innerhalb ihrer Gruppe einen Abstand von 1,9 cm haben.
Tipp: Wer nur hin und wieder eine Vierfachlochung benötigt, kann sich auch mit einem Bürolocher behelfen. Dafür wird auf der Anschlagschiene das Format 3x8 beziehungsweise 888 eingestellt. Das Blatt wird dann zunächst auf der einen Seite einmal gelocht. Danach setzen Sie den Locher auf der anderen Seite an und lochen weitere zwei Löcher.
Auch wenn die Bezeichnung darauf hindeuten mag, ein Mehrfachlocher zeichnet sich lediglich dadurch aus, dass er mehr als zwei Löcher gleichzeitig in ein Blatt Papier lochen kann. Die Stanzleistung spielt hierbei erst einmal keine Rolle. So gibt es Mehrfachlocher, die gerade mal fünf bis zehn Blätter gleichzeitig lochen können, andere schaffen 40, 60 oder mehr Blatt. Wer eine höhere Stanzleistung haben möchte, der benötigt einen Registraturlocher.
Hinweis:: Die Stanzleistung orientiert sich in der Regel an einer Grammatur von 80 g/m² und damit am Standard-Druckerpapier. Sollen dickeres Papier oder Pappe gelocht werden, reduziert sich entsprechend auch die Papiermenge, die man gleichzeitig lochen kann.
Verstellbar sind die Mehrfachlocher in der Regel variabel auf die gängigen DIN-Formate A6, A5, A4 sowie teilweise auch auf DIN A3. Mithilfe einer Anschlagschiene können Sie die jeweilige Blattgröße auswählen, das Papier entsprechend einlegen und an der richtigen Stelle lochen. Teilweise ist es auch möglich, Papiere in dem mittlerweile veralteten Format „Folio“, kurz F, zu lochen.
Das Material der Mehrfachlocher besteht meist aus Metall und im Speziellen aus Aluminium. Einzelne Bauteile, wie der Boden, in dem die Papierschnipsel als Konfetti aufgefangen werden, sind aber meist aus Kunststoff. Für den stabilen Stand handelt es sich dabei im Idealfall um einen rutschfesten Kunststoffboden. Für zusätzlichen Komfort und eine einfache Handhabung können zudem eine Anschlagschiene sowie ein integriertes Lineal zum exakten Einlegen und Ausmessen sorgen. Das Design der Mehrfachlocher ist in der Regel funktional gehalten. Eine gängige Farbe ist Schwarz. Auch Varianten in Silber, Grau oder Weiß sind erhältlich.
Grundsätzlich ist für den Mehrfachlocher kein Zubehör notwendig. Unter Umständen, zum Beispiel bei besonders dünnem Papier oder bei häufigem Umblättern, kann es jedoch sinnvoll sein, dem Papier mit Lochverstärkern zum Aufkleben zusätzlichen Halt und Schutz zu geben.
Bei unsauberen Ergebnissen und kleinen Defekten, ist es nicht immer nötig, einen neuen Mehrfachlocher zu kaufen. Ersatzteile können als Zubehör auch einzeln nachbestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel eine Anschlagschiene, eine Lochpfeife oder Lochsegmente, teils auch mit praktischem Klipp-System.
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