Während Ceylon Tee ein eher kräftig-malziges Aroma hat, schmeckt der Assam Tee eher blumig-frisch. Der Darjeeling Flugtee zeichnet sich durch seine fruchtige Frische aus, während der Second Flush vollmundig aromatisch ist. Auch wenn er immer aus den Blättern der Teepflanze „Camelia sinensis“ hergestellt wird, ist schwarzer Tee längst nicht gleich schwarzer Tee. Aufgrund der anderen geologischen und klimatischen Anbaubedingungen in den verschiedenen Teeregionen ist die Geschmacksvielfalt der weltweit beliebtesten Teesorte groß – ebenso wie der Genuss in der Tasse.
Seinen Namen trägt der schwarze Tee aufgrund der dunklen Teeblätter-Färbung, die durch den Vorgang der Fermentation beziehungsweise der Oxidation entsteht. Durch diesen Prozess, bei dem der Tee in einer feuchtwarmen Umgebung mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert, wird seine Reifung beschleunigt. Infolge der Oxidation wird der Tee aber nicht nur fast schwarz, sondern er erhält auch einen ausdrucksstarken Geschmack, der nicht mehr bitter ist. Da schwarzer Tee nach dem Aufgießen eine bräunlich-rote Farbe annimmt, wird er in den asiatischen Ländern auch als roter Tee bezeichnet.
Die Oxidation ist übrigens der wesentliche Faktor, der schwarzen Tee von grünem Tee unterscheidet. Letzterer wird ebenfalls aus der Teepflanze „Camelia sinensis“ hergestellt, durch eine enorme Hitzezufuhr verhindert man jedoch die Fermentation.
Darjeeling, Ceylon und Assam – wer im Teeregal nach schwarzem Tee sucht, wird verschiedene Teesorten finden. Die Namen geben dabei Aufschluss über die Region, in der die Teepflanze „Camelia sinensis“ entweder konventionell oder zunehmend auch biologisch angebaut und zu schwarzem Tee verarbeitet wird. Die bekanntesten Anbaugebiete mit dem größten Schwarztee-Absatz sind:
Neben Indien und Sri Lanka gehören auch China und Kenia zu den größten Schwarztee-Produzenten. Weitere Anbaugebiete befinden sich in Kenia, Russland, der Türkei und im Iran.
Eine der bekanntesten Teemischungen ist der English Breakfast Tee, der aus Assam-, Ceylon- und Kenia-Tee hergestellt wird. Earl Grey ist dagegen eine aromatisierte Schwarzteemischung, die ursprünglich ausschließlich aus chinesischen Teeblättern hergestellt wurde und immer mit Bergamotte aromatisiert ist. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an aromatisierten Schwarztees. Besonders fruchtige Aromen mit getrockneten Blüten, Blättern und Pflanzenteilen harmonieren gut mit schwarzem Tee.
Da schwarzer Tee anders als Früchtetee oder Kräutertee Koffein enthält, sollte man ihn in Maßen genießen. Die „Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit“ (EFSA) empfiehlt eine maximale Koffeinmenge von 400 Milligramm pro Tag. Demnach können Sie bedenkenlos bis zu einem Liter schwarzen Tee über den Tag verteilt trinken – mit 30 bis 60 mg pro Tasse enthält schwarzer Tee dabei etwa die Hälfte weniger Koffein als Kaffee. Schwangere und Menschen mit Magen-Darm-Beschwerden sollten nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich trinken.
Aufgrund des enthaltenen Koffeins wirkt schwarzer Tee belebend und stimulierend. Er kann zudem die Konzentrationsfähigkeit steigern, den Stoffwechsel ankurbeln und den Kreislauf in Schwung bringen. Im Vergleich zu Kaffee entfaltet sich die Wirkung jedoch in geringerem Maße, dafür hält sie länger ein. Grund dafür sind die im Tee enthaltenden Gerbstoffe (Tannine), durch die das Koffein langsamer in den Blutkreislauf aufgenommen wird.
Die Gerbstoffe tragen bei regelmäßigem Teegenuss zudem dazu bei, den Cholesterinspiegel sowie den Blutdruck zu senken. Sie wirken außerdem antibakteriell. Als Hausmittel wird schwarzer Tee sogar bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Darüber hinaus enthält schwarzer Tee Vitamine und Spurenelemente, wie Vitamin B, Fluor und Kalzium.
Damit der schwarze Tee weder zu wässrig noch zu bitter schmeckt, spielt das richtige Verhältnis von Teeblättern und Wasser bei der Zubereitung eine wichtige Rolle. Empfohlen werden zwei bis drei Gramm beziehungsweise ein Teelöffel Tee pro Tasse und zehn bis 15 Gramm (fünf bis sechs Teelöffel) pro Liter Wasser.
Tipp: Die ideale Temperatur des Wassers beim Übergießen beträgt beim schwarzen Tee zwischen 90 und 95 Grad.
Die Aromen und die Wirkung des Koffeins entfalten sich bereits innerhalb der ersten Minuten, sodass eine Ziehzeit von zwei bis drei Minuten bei schwarzem Tee ausreicht. Der Tee weist jetzt einen blumigen und zarten Geschmack auf. Je länger der Tee zieht, desto herber und bitterer schmeckt er. Entgegen der weit verbreiteten Meinung bleibt das Koffein genauso wie die belebende Wirkung aber auch bei einer fünfminütigen oder längeren Ziehzeit erhalten. Die sich jetzt auflösenden Gerbstoffe haben jedoch einen beruhigenden Einfluss auf die Verdauung. Wer seinen schwarzen Tee lieber kräftig-aromatisch mag, der lässt ihn nicht länger ziehen, sondern nimmt lieber etwas mehr Tee.
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