Endlospapier? Was soll ich denn damit noch anfangen? Tatsächlich ist vielen Menschen gar nicht bewusst, dass die Zeiten des Drucks auf Endlospapier längst nicht vorbei sind. Im Gegenteil: Vor allem dann, wenn regelmäßig beziehungsweise täglich eine große Menge an Ausdrucken anfällt – von Lieferscheinen und Quittungen über Berichte und Protokolle bis hin zu Rezepten und Überweisungen – dann ist das Endlospapier die meist bessere und günstigere Alternative zu „normalem“ Druckerpapier.
Aber was genau ist eigentlich Endlospapier und welche Varianten gibt es? Warum und wo ist es als Teil des Bürobedarfs heute noch gefragt? Und welchen Drucker benötige ich für die Verwendung? In diesem Ratgeber beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um das Endlospapier, um Ihnen die Kaufentscheidung etwas zu erleichtern.
Endlospapier, auch als Tabellierpapier bezeichnet, ist eine spezielle Form des Druckerpapiers. Es ist heute weniger geläufig, wird aber in bestimmten Bereichen immer noch gerne verwendet. Wie der Name bereits aussagt, handelt es sich dabei um scheinbar endloses Papier auf einem großen Stapel. Wer jedoch genau hinschaut, der erkennt, dass die harmonikaartig gefaltete Papierbahn („Leporello“) aber nicht komplett durchgehend ist. Vielmehr handelt es sich um einzelne Blätter, die zwar miteinander verbunden sind, durch eine Perforation am oberen und unteren Ende jedoch problemlos voneinander getrennt werden können. Charakteristisch für das Endlospapier ist zudem die durchgängige Lochung an beiden Längs- beziehungsweise Querseiten (je nach Ausrichtung). Dieser sogenannte Führungslochrand dient dazu, das Papier in den Drucker einspannen zu können. Für die Nutzung des Endlospapiers wird ein Spezialdrucker benötigt.
Gut zu wissen: Neben dieser geläufigsten Variante gibt es Endlospapier ohne Falz und Perforation auch in Rollenform.
Die Geschichte des Endlospapiers geht bereits auf das frühe 20. Jahrhundert mit der Erfindung der Ladenkassensysteme zurück. In den 1920er-Jahren hatte es seinen Einsatz in Tabelliermaschinen (daher auch der Beiname Tabellierpapier). Die bis heute vorwiegende Nutzung als Druckerpapier für den Computer begann in den 1950er Jahren zunächst mit den sogenannten Endloskarten. Die kommerzielle Verwendung des Endlospapiers erlebte dann ab 1969 ihren Boom, als erste Computer-Terminals auf den Markt kamen, die eine visuelle Ausgabe erlaubten. Endlospapier war dabei das Computerpapier der Wahl für die sogenannten Impact-Drucker. Mit Verbreitung der Nadeldrucker erlebte das Endlospapier dann auch im privaten Bereich eine große Nachfrage.
Als ab etwa Mitte der 1990er Jahre die Nadeldrucker mehr und mehr durch modernere Tintenstrahl- und Laserdrucker ersetzt wurden, verschwand auch das Endlospapier zunehmend vom Markt. Für private Zwecke spielt Endlospapier heute tatsächlich keine Rolle mehr, im gewerblichen Bereich findet es jedoch aufgrund seiner zahlreichen Vorteile nach wie vor Verwendung. Vor allem bei großen Druckmengen behauptet es sich in einigen Bereichen auch trotz der Konkurrenz mit moderneren Techniken.
Es ist die zusammenhängende Struktur, die für das Endlospapier charakteristisch ist und die eine Verwendung vorzugsweise für große Druckmengen bis heute sinnvoll macht. Endlospapier wird immer als dicker Stapel Papier angeboten, der im Vergleich zu einem Druckerpapier-Paket meist deutlich mehr Blätter umfasst. In einem Laser- oder Tintenstrahldrucker wäre diese Menge von bis zu mehreren tausend Blättern gar nicht unterzubringen.
Endlospapier muss zudem nicht nachgelegt werden, es läuft quasi durch den Nadeldrucker einfach durch. Aufgrund des sogenannten Führungslochrands, der das Papier an Ort und Stelle im Drucker hält, ist ein Verrutschen der Blätter und damit ein Papierstau mehr als unwahrscheinlich. Die Folge: eine Zeitersparnis beim Drucken, da es keine Unterbrechung gibt.
Auch durch seine Effizienz zeichnet sich das Endlospapier aus: Nicht immer wird für Lieferscheine, Arztberichte, Quittungen oder Dokumentationen ein komplettes Blatt Papier im Format DIN A4 benötigt, sondern nicht selten nur ein Teil davon. Wer dagegen fortlaufend druckt, der vermeidet Seitenumbrüche, halb leere und unbedruckte Seiten und in der Folge eine unnötige Papierverschwendung.
Überall dort, wo regelmäßig ein großes Druckvolumen anfällt, kann Endlospapier die richtige Wahl sein. Auch wenn dieses spezielle Papier und vor allem die dafür benötigten Drucker im privaten Bereich heute aufgrund modernerer Technik fast keine Rolle mehr spielen, gibt es im gewerblichen Bereich dafür nach wie vor viele praktische Einsatzbereiche. Interessant ist es vor allem überall dort, wo eine zeitnahe (ausgedruckte) Dokumentation wichtig beziehungsweise notwendig ist.
Hier kommt Endlospapier zum Einsatz:
Um auf Endlospapier drucken zu können, werden spezielle Drucker benötigt. Traditionell eingesetzt werden dabei sogenannte Impact-Drucker beziehungsweise Zeilendrucker. Zu dieser Kategorie gehören auch die Typenraddrucker, die von den bis heute verwendeten Nadeldruckern vollständig verdrängt wurden.
Die besondere Papiertransportmechanik dieser Nadeldrucker mit einem Zugtraktor macht einen Einzug der Blätter erst möglich. Die seitlichen Führungslöcher des Endlospapiers werden dabei in die Stachelräder beziehungsweise Stachelwalzen des Traktors eingesetzt. Der rotierende Traktor zieht das Blatt dann ein. Dieses läuft über ein mit Tinte getränktes Farbband über einen Druckkopf. Die namensgebenden Nadeln stechen dann einzelne Buchstaben, Zahlen und auch Symbole in Form von vielen kleinen Punkten auf das Papier. Im Gegensatz zu anderen Druckertypen können Nadeldrucker Durchschläge anfertigen, sodass man mit nur einem Arbeitsschritt direkt eine Kopie erhält. Aus diesem Grund wird Endlospapier häufig auch mit Durchschlägen angeboten.
Dagegen kommen für Endlospapier auf der Rolle ohne Randlochung Endlos-Laserdrucker zum Einsatz. Für den kontinuierlichen Vorschub sorgen dabei sogenannte Andruckwalzen.
Die auffällige Randlochung des Endlospapiers erfüllt weniger einen dekorativen Zweck. Sie ist auch nicht dafür gedacht, dass man das Blatt Papier hier aufgrund der vielen Löcher an praktisch jeder Stelle abheften kann. Die sogenannten Führungslöcher, die sich sowohl am linken als auch am rechten Papierrand befinden, sind vielmehr für den Ein- und Durchzug des Papiers im Drucker notwendig. Die Stachelräder des Traktors greifen in diese Löcher ein, transportieren und fixieren es für die Dauer des Drucks. Durch die Zick-Zack-Faltung des Papiers und die fortlaufende Randlochung ist daher ein „endloser“ Durchlauf auch bei einem zusammenhängenden Stapel möglich.
Neben den typischen und unverwechselbaren Eigenschaften des Endlospapiers gibt es auch einige Aspekte, in denen sich die einzelnen Produkte voneinander unterscheiden. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale sind:
Endlospapier ist in verschiedenen Papierstärken erhältlich. Diese sogenannte Grammatur wird in der Einheit Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Im Vergleich zur Standardgrammatur von Druckerpapier mit 80 g/m² fällt die des Endlospapiers meist geringer aus und variiert zwischen circa 50 bis maximal 80 g/m². Durch das niedrigere Papiergewicht wird das Papier dünner und auch etwas durchscheinender. Grundsätzlich gilt: Je höher die Grammatur, desto stabiler, reißfester und hochwertiger ist auch das Endlospapier. Dagegen zahlt man für dünneres Papier jedoch weniger.
Welche Papierstärke die individuell richtige ist, hängt vor allem von der Verwendung des Endlospapiers ab. Für Papiere, die durch mehrere Hände gehen und archiviert werden sollen, ist schon eine gewisse Papierdicke zu empfehlen. Dagegen findet man geringere Grammaturen vor allem bei Endlospapier mit selbstdurchschreibenden Durchschlägen. Hierbei müssen mehrere Seiten gleichzeitig eingezogen und bedruckt werden.
Genauso wie Drucker- und Kopierpapier ist Endlospapier häufig weiß. Farbige Varianten in Blau, Rot oder Grün sind aber erhältlich und werden zum Beispiel verwendet, um unterschiedliche Nutzungszwecke zu markieren. Während Quittungen beispielsweise auf blauem Papier gedruckt werden, ist für Berichte grünes Papier vorgesehen.
Als Standardpapierfarbe gilt traditionell das sogenannte Grünweiß-Papier. Dieses ist immer liniert und verfügt über grüne und weiße Hilfslinien im Wechsel. Diese bieten sich zum Beispiel bei Listen, Tabellen oder einem engen Schriftbild an, um beim Lesen nicht in der Zeile zu verrutschen.
Ob es das Papier ganz schlicht im Blanko-Outfit oder doch lieber liniert oder kariert sein soll, entscheidet der jeweilige Bedarf. Blanko-Endlospapier garantiert höchste Flexibilität für die Nutzung. Linien können das Lesen auf den Ausdrucken dagegen deutlich erleichtern. Kariertes Papier bietet sich zum Beispiel für den Druck von Zahlenreihen, aber auch von Tabellen oder bestimmten Grafiken an.
Auch das Format des Endlospapiers kann variieren. Zwar wird es besonders häufig im Format DIN A4 angeboten, erhältlich ist aber auch die größere Variante in DIN A3 sowie das kleinere DIN-A5-Papier. Im Gegensatz zum Standard-Druckerpapier gibt es hinsichtlich des Formats eine weitere Unterscheidung: Befindet sich die Führungsrandlochung an den kurzen Seiten, handelt es sich um das Format „quer“. Die etwas häufigere Lochung an den langen Seiten wird als „hoch“ bezeichnet.
Zu beachten ist darüber hinus, dass die Maße vom genormten Standardmaß (aufgrund der Lochung sowie der Papierführungsmechanik) etwas abweichen und in der Länge auf Zollmaße ausgerichtet sind. Hier die exakten Maße (Länge x Breite):
Endlospapier gibt es natürlich auch als Einzelpapier in der Papierbahn, bei Bedarf können Sie es aber auch mit selbstdurchschreibenden Durchschlägen bestellen. Hierbei werden in einem Druckvorgang automatisch ein oder mehrere Kopien je nach Anzahl der Durchschläge angefertigt. Sie haben dabei die Wahl zwischen zwei-, drei- oder sogar vierfachem Papier.
Praktisch ist das Durchschlagpapier vor allem dann, wenn man ein Exemplar beziehungsweise eine Kopie zum Beispiel an Kunden, Lieferanten oder Patienten weiterreicht und selbst eines für die eigene Dokumentation, Ablage oder als Nachweis behalten möchte.
Während die einzelnen Seiten standardmäßig immer durch die Perforation am oberen und unteren Rand miteinander verbunden sind, können je nach Ausführung zusätzlich auch die Seitenstreifen perforiert sein. Ist das der Fall, dann lassen sich die Führungslöcher bei Bedarf nach dem Druck abtrennen. Teilweise (aber eher selten) sind die einzelnen Seiten für die direkte Ablage sogar gelocht.
Auch wenn die Seiten zusammenhängen, gibt man die Menge des Endlospapiers aber schon mit einer konkreten Blattanzahl an. Während eine Packung Kopierpackung in der Standard-Ausführung 500 Blatt Papier enthält, sind es bei Endlospapier häufig deutlich mehr. Übliche Verpackungseinheiten liegen hierbei zwischen 1000 und 4000 Blatt Papier.
Zusammengefasst stellen wir hier nochmal die wesentlichen Unterschiede zwischen Endlospapier und Druckerpapier vor:
Merkmale | Druckerpapier | Endlospapier |
---|---|---|
Erscheinung | einzelne, voneinander getrennte Blätter | zusammenhängende Papierbahnen, lassen sich dank Perforation voneinander trennen, Führungslochrand an beiden Seiten |
Grammatur | 80 g/m² | 50 bis 80 g/m² |
Lineatur | blanko | blanko, liniert, kariert, Grün-Weiß-Papier |
Format | DIN A6 bis A1 / Standard DIN A4 | DIN A5 bis A3, hoch oder quer / Standard DIN A4, aber geringe Abweichung vom genormten DIN-Format |
Standard-Packung | 500 Blatt Papier | 1000 bis 4000 Blatt Papier |
kompatible Drucker | Laserdrucker, Tintenstrahldrucker, Thermodrucker | Impact-Drucker (Nadeldrucker), Endlos-Laserdrucker | Verwendung | vielseitige Nutzung: für sämtliche Ausdrucke im gewerblichen und privaten Bereich | spezielle Nutzung: für alle gewerblichen Bereiche mit einem großen Druckvolumen |
Wer sich für Endlospapier entscheidet, profitiert von mehreren Pluspunkten. Das sind die wichtigsten Vorteile:
Zu berücksichtigen ist, dass mit Endlospapier auch Nachteile verbunden sein können. Dazu gehören:
Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Endlospapier im Überblick:
Endlospapier | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Effizienz | fortlaufender Druck | zusätzlicher Drucker notwendig |
Zeit | keine Unterbrechungen beim Drucken | Nachbearbeitung notwendig |
Kosten | bei großen Druckmengen Ersparnis möglich | Spezial-Drucker notwendig |
Varianten | Auswahl im Hinblick auf Format, Lineatur, Farbe und Umfang | grundsätzlich eher dünnes Papier, keine DIN-Standardmaße |
Drucker | robust und wenig störanfällig | ausschließlich für Endlospapier verwendbar | Verwendung | für besonders große Mengen an Ausdrucken geeignet | ersetzt keinen „normalen“ Drucker |
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