Für technische Zeichner, Architekten und Konstrukteure war das Zeichenbrett früher ein unerlässliches Hilfsmittel zur Erstellung von präzisen und maßgeschneiderten Bauzeichnungen und technischen Zeichnungen. Mit dem Zeichenbrett werden Grundrisse, Perspektivdarstellungen, Schnitte und Aufrisse gezeichnet. Das Reißbrett, wie es auch genannt wird, ist eigentlich eine Zeichenmaschine, die aus einem Zeichenbrett mit seitlich angebrachten Schienen und Linealen besteht. Die Unterlage, die bezeichnet werden soll, wird dabei in Blattklemmen fixiert und verbleibt während des gesamten Zeichenprozesses dort. Die Lineale, die in den Führungsschienen entlanglaufen, gestatten das Zeichnen passgenauer rechter Winkel sowie gleichlaufender Linien bei gleitender Verschiebung der Lineale. Um ein Verrutschen des Lineals beim Zeichnen zu verhindern, kann das Führungslineal an der Zeichenplatte arretiert werden.
Reißbretter gibt es als eigenständige Büromöbel und tragbare Varianten für den Pult oder für den Freilichtmalerei. Zu ihnen gehören jeweils folgende Bestandteile:
Neben dem Reißbrett finden sich weitere Geräte zum Zeichnen und Reißen am Arbeitsplatz des Zeichners:
Nachdem das Zeichenbrett mit Aufkommen entsprechender Computer-Software in den 1990er-Jahren weitestgehend verdrängt wurde, taucht es in der heutigen Zeit lediglich noch in Nischen auf. Häufig finden ältere Exemplare noch Anwendung als Pinnwand oder werden als Deko-Objekte in den Büros eingesetzt. Und dass, obwohl die Zeichenbrett-Technik weitaus kostengünstiger als eine 2D-CAD-Technik sein kann. Zudem zeigten Untersuchungen, dass die auf Papier entstandenen Versionen kreativer und funktionaler waren, als die am Computer entwickelten Exemplare. Begründet werden könnte dies durch eine höhere Konzentration auf das Wesentliche, eine bessere Übersicht auf das Gesamtwerk und in Relation auch ein genaueres Gefühl für die Größe der Zeichnung. Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit permanente Änderungen vornehmen zu können, ohne dass kostenintensive Ausdrucke auf Plottern erforderlich wären. Es können mehrere Zeichner zur gleichen Zeit an einem Zeichenbrett arbeiten und sich darüber austauschen. Auch können bereits bestehende (technische) Zeichnungen, Entwürfe und Pläne schnell und einfach manuell in maßstäbliche Skizzen erfasst werden. Dabei sind die Visualisierung und Prüfung von sehr detaillierten Schemen und Plänen am eigenen Arbeitsplatz ein weiterer großer Vorteil. Eben deshalb werden auch heute noch in Konstruktionsbüros gelegentlich Zeichenbretter als Flipchartständer genutzt.
Gezeichnet wird in diversen Rahmen. Im Atelier oder in der Natur, an Tischen oder auf Wänden, in Büchern oder Staffeleien. Platz auf einen Stuhl zu nehmen, vor sich einen weiteren Stuhl aufzustellen und das Zeichenbrett auf dessen Lehne abzulegen, ist die herkömmliche Art kleinere Formate zu zeichnen. Mit Kreppband oder Reißzwecken wird das Papier mit einer maximalen Größe von DIN A2 auf dem Zeichenbrett fixiert und schon kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Für größere Zeichnungen bietet sich ein Reißbrett auf einer Staffelei an, an der im Stehen gearbeitet wird.
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