Wachsmalstifte sind ein wenig aus der Mode gekommen, was ihren Fähigkeiten nicht gerecht wird. Der Unterschied zwischen Wachsmalstiften und beispielsweise Buntstiften ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen Tintenstrahl-Drucker und Festtintendrucker, dessen Colorsticks ja auch auf Wachs basieren. Wachsmalstifte präsentieren kräftige, leuchtende Farben, die sofort wasser- und lichtfest sind. Das bedeutet auch, dass Bilder, die mit Wachsschreibern gemalt wurden, praktisch wetterfest sind (sofern das Papier komplett abgedeckt wurde) und eine erheblich längere Haltbarkeit aufweisen. Allerdings besteht die Gefahr des Verblassens durch starke Sonneneinstrahlung. Dies war auch ein Grund, warum die sowjetischen Kosmonauten von Wachsmalstiften auf den Space Pen übergingen. Heutige Wachsmalstifte sind hier nicht mehr so problematisch.
Wer seinen Kindern das Vergnügen gönnt, die kindlichen Kunstwerke auch im hohen Alter noch in voller Intensität sehen zu dürfen, der lässt sie mit Wachsmalstiften malen. Ähnlich wie beim Festtintendrucker ergeben sich zudem Vorteile, was die Umweltverträglichkeit angeht. Wachsmalstifte bestehen eigentlich nur aus der Mine. Der besseren Handhabung wegen ist sie zum Teil mit einem Schaft umgeben, der vor allem als Griff dient. Die Brillanz der Farben bei Wachsmalstiften und Festtintendruckern ist unerreicht.
Bei den Wachsmalstiften bietet fast jeder Hersteller sein eigenes Programm an. Das bedeutet unter anderem, dass die Dicke zum Teil sehr unterschiedlich sein kann. Unzählige Farben sind ebenso zu haben wie Sets mit 6, 12 oder 36 Farben. Auch zahlreiche andere Verpackungseinheiten werden offeriert. In vielen Sets ab 6 Farben ist auch ein Schaber dabei, der gern mal in lustiger Form gestaltet ist.
Erfunden wurden Wachsmalstifte vom US-Amerikaner Edwin Binney. Die Herstellung begann er gemeinsam mit C. Harold Smith 1903. Die heute für Wachsmalstifte bekannte Firma Crayola hieß früher Binney & Smith Inc.
Zu den Besonderheiten bei der Verwendung von Wachsmalstiften gehört die Art der nachträglichen Beeinflussung des Kunstwerks. Während Buntstifte, Filzstifte, Fineliner usw. gewissermaßen kompatibel zueinander sind, bieten Wachsmalstifte den Vorteil, dass Kunstwerke auch geritzt werden können. Das funktioniert auf gewöhnlichem Papier wie auch auf vielen anderen Malgründen. Farbschichten werden aufgetragen und dann mit schwarz überdeckt. Danach werden Bilder oder Muster durchgeritzt, die dann farbig hervorstechen. Man nennt diese Bilder "Kratzbilder".
Für die Wachsmalstifte gibt es übrigens noch einige andere geläufige Bezeichnungen:
Dass Wachsmalstifte wasserfest sind, wird man bei Kindern vor allem nach Beendigung der künstlerischen Tätigkeit feststellen, wenn die Kleidung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Fälschlicherweise wird hier das Risiko für die Kleidung oft ähnlich eingestuft wie bei den Buntstiften. Die Farbe vieler Buntstifte geht aber bei einfachem Waschen wieder raus. Bei Wachsmalfarbe ist das nicht der Fall. Hier sollten die Kinder eine Schürze oder alte Kleidung tragen.
Im Gegensatz zu den Wachsmalstiften ist die Wachsmalerei erheblich älter. Dabei geht es um Farben, bei denen Wachs als Bindemittel verwendet wird. Ursprünglich wurden die Farben sogar nachweislich in das Objekt eingebrannt. Mumienporträts gehen nachweislich auf das 2. Jahrhundert zurück und waren auch schon bei den alten Ägyptern bekannt. Diese Maltechnik ging über die Jahrhunderte verloren, wohl auch, weil sie von anderen Maltechniken, etwa der Ölmalerei abgelöst und verdrängt wurde. Erst im 19. Jahrhundert hat man die Wachsmalerei wieder aufgegriffen. Das Einbrennen war bald nicht mehr nötig und es gibt heute durchaus noch Künstler, die auf diese Technik schwören. Wachsmalstifte kommen aber dabei eher nicht zum Einsatz.
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