Archäologischen Funden zufolge wurden bestimmte Baumharze bereits in der Steinzeit gekaut. Ob damals auf dem Harz gekaut wurde, weil es lecker war, oder weil man es für irgendwelches Werkzeug nutzen konnte, ist unklar. Bei einem 9000 Jahre alten Fund handelt es sich bei dem Kaugummi um Birkenpech, das eher übelschmeckend war. So richtig Fahrt nimmt die Geschichte um das Kaugummi aber erst im 16. Jahrhundert auf, als Spanier Chicle bei den Ureinwohnern Zentralamerikas entdeckten und nach Europa importierten. John Curtis Jackson war der erste Kaugummifabrikant. Der US-Amerikaner setzte auf ein indianisches Rezept, das Fichtenharz als Grundstoff verwendete. Jacksons Erfolgsgeschichte begann 1848. Der ganz große Durchbruch des Kaugummis geht jedoch auf Thomas Adams zurück, der ab 1869 Latex statt Paraffinwachs (vgl. auch Kerzen) verwendete.
Kaugummis mit Geschmack kamen erst 1875 auf den Markt. Verantwortlich war John Colgan, Louisville, Kentucky. Der verwendete Tolubalsam wirkte gleichzeitig auch gegen Husten und sorgte für einen großen kommerziellen Erfolg des Kaugummis. Ein absoluter Klassiker unter den Kaugummis war Black Jack. Hier war Lakritze enthalten. Es blieb fast 100 Jahre auf dem Markt.
Die Geschichte musste im 19. Jahrhundert noch bis 10 Jahre vor der Jahrhundertwende warten, bis ein gewisser William Wrigley Jr. auftrat und binnen kürzester Zeit zum erfolgreichsten Kaugummi-Fabrikanten der Welt wurde.Wrigleys ist auch heute noch ein Name, der teilweise sogar synonym für Kaugummi verwendet wird.
Man kommt natürlich nicht umhin, Kaugummi als nicht wirklich wichtiges Nahrungsmittel zu begreifen. Die medizinischen Aspekte sind, grob betrachtet, auch ein Alibi für das nervenberuhigende Stück Gummi im Mund. Heute haben Kaugummis noch mehr positive Aspekte wie etwa die Pflege der Mundhygiene. Da muss man ihnen allerdings durchaus zugestehen, dass sie sehr wirkungsvoll sind. Die Arzneimittel, Nikotin (zur Entwöhnung) und Koffein können beim Kaugummi direkt auf die Schleimhäute gelegt werden. Dies vermeidet den Weg der Inhaltsstoffe über den Verdauungstrakt. Dort werden die Wirkstoffe meist sozusagen herausgewaschen und gelangen nur in geringer Konzentration und sehr spät ins Blut. Der Fachmann spricht vom First-Pass-Effekt, wenn die Inhalte metabolisiert werden. Über den guten Geschmack, der sich durch Beigabe von Aromen vielfältigster Art realisieren lässt, gelangen die Medizin- und Wirkstoff-Kaugummis auch in Münder von Menschen, die sonst eine solche Behandlung eher vermeiden oder vergessen würden.
Das Angebot präsentiert unterschiedliche Kaugummis in vielen verschiedenen Packungsgrößen. Vorratshaltung ist damit leicht gemacht.
Somit hat man praktisch immer ein Kaugummi zur Hand, auch praktisch sind automatische Geldzählmaschinen, wenn man mal viele Münzen oder Geldscheine zählen muss.
Eine Kombination aus Koffein und Lakritz könnte man ja für sehr aufregend halten. Aber beim Kaugummi ist der Inhalt gar nicht so wichtig. Das gilt sogar für die Kaugummis der Zahnpflege. Das Kauen fördert die Blutversorgung des Kopfes. Wer also gerade kreative Höchstleistungen vollbringt oder vollbringen muss, kann dank der Kaugummis die Effektivität des Gehirns verbessern. Statt eines vor Denkanstrengung erstarrten Kopfes wird hier mittels Bewegungen die Blutzufuhr zum Gehirn erhöht. Immerhin sind hier 25 Prozent Steigerung drin. In dieselbe Richtung gehen bei Konzentrationsaufgaben unbewusste Bewegungen wie etwa das Anlecken der Lippen mit der Zunge. Kaugummis können hier die bessere Wahl sein. Das gilt vor allem dann, wenn man vermeiden will, dass sich die unbewussten Bewegungen als Dauerverhalten etablieren.
Andererseits muss man natürlich auch die negativen Seiten sehen. Kaugummis haben oft Zucker. Das sollte nicht übertrieben werden. Oder man wählt zuckerfreie Kaugummis. Die negativen Auswirkungen von Zucker im Kaugummi wird bei zahnpflegenden Varianten weitgehend aufgehoben. Letztlich sind aber normale Kaugummis auch potentielle Dickmacher.
Sie haben der anonymen Datenerhebung und -verarbeitung widersprochen.
Bitte beachten Sie: Der Widerspruch (Opt-Out) wird in einem Cookie vorgehalten. Wenn Sie diesen Cookie löschen, müssen Sie Ihren Widerspruch hier erneut vornehmen.
Sie können die Analyse Ihres Surfverhaltens hier wieder aktivieren. Weitere Informationen finden sie in unserer Datenschutzerklärung.