Die Gletschermumie Ötzi bezeugt, dass es bereits vor weit über 5000 Jahren so etwas wie eine Geldbörse gab. Die Geschichte des Portemonnaies ist scheinbar untrennbar mit der Geschichte von Geldmünzen verbunden. Dabei sollte man den Begriff durchaus offener auffassen. Es handelt sich um einen kleinen Beutel, in dem wertvolle, persönliche Habseligkeiten mitgeführt werden. Bei den Ureinwohnern Nordamerikas (First Nations, „Indianer“) sind Medizinbeutel bekannt, die ebenfalls ganz persönliche, oft nur dem Besitzer verständliche Dinge enthalten. Nun ist Klimpergeld im Portemonnaie sicherlich kein Geheimnis für andere. Aber das Portemonnaie (auch Portmonee) ist an sich bereits ein Gegenstand, der meist versteckt wird und ein gewisses Maß an Intimität verlangt. Wenn auch die Münzen, die Geldscheine und die Kreditkarten an sich keine fremdartigen Produkte darstellen, so werden sie dennoch im Portemonnaie versteckt. Bei Kreditkarten wird zudem die Heimlichkeit noch aufwändiger betrieben, da sie verschlüsselt sind. Ein Portemonnaie ist Teil der Privatsphäre wie etwa der Inhalt der Post in Briefkästen.
Im Portemonnaie befinden sich meist wertvolle Dinge. Das reicht vom Bargeld über Kreditkarten bis hin zu Ausweisen und Führerschein. Häufig wird auch noch das ein oder andere persönliche Bild eines geliebten Menschen im Portemonnaie mitgeführt. Der Inhalt von Geldkassetten ist dagegen oft von minderem Wert, da Geld an sich reproduzierbar ist. Gehen aber Personalausweis, Führerschein, Kreditkarte, Bilder usw. verloren, dann ist die Wiederbeschaffung oft teuer, aufwändig und manchmal sogar nicht möglich. Das Portemonnaie ist allerdings ein Gebrauchsgegenstand, der im weitesten Sinne die Geschäftsfähigkeit eines Menschen sicherstellt. Gute Handhabung, solide Haptik, bequemer Sitz in Hosen- oder Jackentasche sind wichtige Merkmale.
Seit jeher hat das Portemonnaie auch die Funktion, "begrenzt auf sich aufmerksam zu machen." Darin liegt die Schwierigkeit beim Design. Der Besitzer soll ständig gut informiert sein, andere sollen das Portemonnaie möglichst gar nicht erst sehen. Man könnte es auch am Körperkontakt verdeutlichen:
Zu den weiteren funktionalen Aufgaben gehört der Verschlussmechanismus. Ob der Geldbeutel mit einem Bändchen geschnürt wird oder das Portemonnaie Klettbänder nutzt - typisch ist ein Verschluss, der vergleichsweise aufwendig und groß ist.
Andere Stoffe, vor allem Kunststoffe, zeigen in vielen Bereichen, was heute alles möglich ist (vgl. Klarsichthüllen). Und nicht wenige haben es mit neuartigen Geldbörsen mit Klettverschluss ausprobiert. Aber die meisten Anwender bevorzugen das klassische Portemonnaie aus echtem Leder. Diese Geldbörse ist mit der Zeit gegangen und gibt heute auch Scheckkarten ihren Platz.
Für die Materialwahl sprechen vor allem die Belastbarkeit und die Haptik. Nicht jeder steht auf Leder, aber es ist doch bei vielen Nutzern als dauerhaftes Material akzeptiert. Das Leder entwickelt mit der Zeit auch ein gewisses Maß an Patina. Paare, die sehr ähnliche Portemonnaies nutzen, finden jeweils ihre Geldbörse in der Regel allein durch Fühlen heraus. Das liegt nicht nur an dem Inhalt, sondern auch an der Formentwicklung während der Nutzungsdauer.
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