Der Engländer sagt zum Staubsaugen: doing the hoovering. Das erinnert für einen kurzen Moment an den Hovercraft, das Luftkissenboot. Damit hat es aber gar nichts zu tun. Einer der Kreativen in der langen Liste der Erfinder des Staubsaugers, der Amerikaner James Murray Spangler, verkaufte seine Idee an seinen Cousin, dessen Firma Hoover Harness and Leather Goods Factory noch heute durch die Bodenstaubsauger von Hoover bekannt ist. Die ersten Staubsauger aus der Mitte des 19. Jahrhunderts waren noch keine Bodenstaubsauger im heutigen Sinne. Das waren riesige Maschinen auf einem Pferdewagen, die man zur Reinigung eines Hauses dort hinbrachte. Staubsauger waren also zunächst professionelle Reinigungsgeräte und ergänzten das Equipment rund um Schrubber, Besen & Kehrer. Noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges waren Staubsauger Luxus und meist handelte es sich um Staubsauganlagen für das ganze Haus. Bodenstaubsauger, wie man sie heute in praktisch jedem Haushalt antrifft, etablierten sich erst in den 1960er und 1970er Jahren und wurden zusehends günstiger. Gleichzeitig brachten Bodenstaubsauger auch ein anderes Produkt in die Wohnstuben: Teppich als Auslegeware. Üblicherweise wurden (und werden) lose Teppiche aus den Zimmern geholt und bei gutem Wetter draußen an der frischen Luft mit dem Teppichklopfer bearbeitet. Dadurch wurde der Dreck entfernt und der Teppich ausgelüftet. Auslegeware sowie auch geklebte Teppichfliesen können aber nicht so einfach aus den Behausungen geholt und über eine Leine gehängt werden. Dazu müssten beispielsweise umfangreiche Möbeltransporte stattfinden. Die einfachere Lösung ist da der Bodenstaubsauger, der im Haus verwendet werden kann.
Dieser Luxus eroberte nach dem 2. Weltkrieg so nach und nach die Haushalte und wurde ungefähr in den 1970er Jahren ein Standardgerät. Luxus konnte hier allenfalls über besondere Ausstattungen der Bodenstaubsauger definiert werden. Selbst der Staubsaugerroboter ist inzwischen nicht mehr unerschwinglich und wird vor allem von Katzen erheblich mehr geschätzt als Bodenstaubsauger.
Bei Bodenstaubsaugern gibt es seit vielen Jahren einen Glaubenskrieg, der sich um die Frage nach Beutel oder nicht Beutel dreht. Grundsätzlich ist allen Staubsaugern gleich, dass mit einem Motor Unterdruck erzeugt wird, der den Staub und Dreck ansaugt. Ein Filter trennt davon die Luft, die wieder ausgeblasen wird. Die meisten Bodenstaubsauger sammeln den Staub in einem Beutel, der, wenn er voll ist, komplett entsorgt wird. Beim Zyklonsauger wird der Schmutz in einem Behälter gesammelt und kann dann in einen Eimer bzw. Mülleimer umgefüllt werden. Es gab und gibt noch auch weniger aufwendige Bodenstaubsauger, die ohne Beutel auskommen. Der Zyklonsauger nutzt aber den Unterschied für einen entscheidenden Vorteil. Beim Bodenstaubsauger mit Staubsaugerbeutel muss der Dreck in den Beutel gebracht werden. Eine aufwendige Lösung wäre es, Staub und Schmutz anzusaugen und in den Beutel zu pusten. Einfacher ist es aber, wenn der Sauger hinter dem Luft aber nicht Staub durchlässigen Beutel sitzt und den Dreck gleich dahinein saugt. Die logische Folge davon ist aber, dass der zunehmend gefüllte Staubsaugerbeutel die Saugkraft behindert. Beim Zyklon wurde durch ein aufwendiges Luftleitsystem erreicht, dass der aufgefangene Dreck die Saugleistung nicht beeinflusst.
Zu den wichtigsten Kaufentscheidungen zählt in der Regel die Angabe der Wattzahl. Diese hat sich teilweise ähnlich inflationär entwickelt wie etwa bei Lautsprechern. Lange Zeit galten Bodenstaubsauger mit mehr als 1400 Watt als Topmodelle. Heute sind 1600 bis 2000 Watt gängige Werte und selbst 2400 Watt wird noch erstaunlich oft aufgerufen.
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