Ein Brieföffner ist ein messerähnliches Werkzeug, mit dem sich Briefe leicht mit einer glatten Kante öffnen lassen.
Elektrischer Brieföffner schlitzen oder schneiden die Briefe auf. Beim Schneiden wird eine Kante des Briefes komplett abgeschnitten, diese Technik birgt jedoch das Risiko, dass der Inhalt beschädigt werden könnte. Brieföffner, welche die Umschläge aufschlitzen, schaffen es oft nicht, dickere Umschläge zu öffnen.
Sicherlich gibt es andere Öffnungstechniken, einen Brief zu öffnen, als mit dem Brieföffner. Da lassen sich viele Variationen als Ersatz für den Brieföffner vorstellen, vom Geometriedreieck bis zum kleinen Finger, vom Cutter bis zu den Zähnen, von der Stricknadel bis zum Frühstücksmesser. Selbst ein langer rostiger Nagel könnte verwendet werden und das Schweizer Offiziersmesser beherrscht diese Aufgabe aus dem Effeff (ex forma, ex functione). Wer jedoch je einen Brieföffner verwendet hat, wird kaum auf diesen verzichten wollen. Denn der Schnitt ist einfach und gezielt, das Papier wird nicht ausgefranst und die Gefahr, Innenliegendes zu beschädigen, ist vergleichsweise gering. Auch Briefmarken werden weniger beschädigt. Ist es notwendig, die Briefumschläge mit dem Brief zu archivieren, versteht sich die Verwendung eines ordentlichen Brieföffners von selbst. Die Gesamtlänge des Brieföffners hat eher weniger Einfluss auf die Handhabung und das Schlitzsystem. Das ist eine Frage der persönlichen Präferenzen. Der Markt präsentiert hier Modelle mit einer Gesamtlänge von rund 15 cm bis gut 40 cm. Brieföffner sollten gut in der Hand liegen und einen festen Platz haben. Bei der Klinge gibt es noch die Unterscheidungen:
Ähnlich wie der klassische Füller wird auch der Brieföffner nicht nur nach praktischen Gesichtspunkten ausgewählt. Der Brieföffner gehört in die Klasse der Schreibtisch-Accessoires und will daher nicht mit einem ansprechenden Äußeren geizen. Westcott offeriert Brieföffner aus Metall mit Kunststoffgriff oder Holzgriff. Die Schneide ist sinnvollerweise aus solidem Edelstahl. Moderne Modelle mit Kunststoffgehäuse, das die abgebogene Klinge unter dem Griff führt, sind hier sicherlich nicht der Renner. Der Brieföffner auf dem Schreibtisch ist etwas Traditionelles.
Wie schon erwähnt, gehört der Brieföffner, wie anderer Bürobedarf zum Schreibtisch und sollte dort auch bleiben. Für die Arbeit einer Versandabteilung mit einem hohen Aufkommen an zu öffnenden Briefen sind elektrische Brieföffner zu empfehlen. Sie öffnen die Briefe entweder mit einer Fräse oder wie der manuelle Brieföffner mit einer Schneide. Die fräsenden Geräte zeigen sich schonender in Bezug auf den Inhalt. Der Brieföffner für den Schreibtisch sollte Standort gebunden bleiben.
Die Mitnahme von Brieföffnern durch Sicherheitskontrollen (etwa Flughäfen) ist nicht gestattet. Dazu wird der Brieföffner im Deutschen Waffengesetz ausdrücklich eingeordnet. Entsprechende Stellen kann man im WaffG, § 1 sowie § 41 nachlesen. Das bedeutet, um wieder bei dem Beispiel Flughafen zu bleiben, dass man sich den Transport im Handgepäck ersparen sollte. Für Modelle aus Elfenbein usw. sollte sowieso das Mitgefühl für die bedrohte Tierwelt Kauf und Handel verbieten. Eventuell können Brieföffner im Reisegepäck sicher transportiert werden. Wer einen kunstvollen Brieföffner als Geschenk aus dem Urlaub mitbringt, sollte die Verpackung am besten intakt lassen.
Die Verwendung als Stichwaffe ist historisch belegt. Nicht wenige Krimis nutzen den Brieföffner als Mordwaffe, die - wie der Kollege Eispickel - schnell zur Hand ist. Überlegenswert ist dabei auch, ob man Suizid gefährdeten Menschen einen Brieföffner schenken sollte. Robert Stewart (2. Marquess of Londonderry & Viscount Castlereagh, 17691822) wählte den Freitod mittels Öffner.
Der Grund für die Einordnung des Brieföffners als Stichwaffe liegt auf der Hand. Das ""Instrument"" ist scharf und lang und kann dementsprechend tiefe Wunden reißen. Ferner lässt sich der Brieföffner auch als Wurfgerät nutzen. Die stabile Ausführung mit kräftigem Griff sorgt oft für recht gute Wurfeigenschaften.
Sie haben der anonymen Datenerhebung und -verarbeitung widersprochen.
Bitte beachten Sie: Der Widerspruch (Opt-Out) wird in einem Cookie vorgehalten. Wenn Sie diesen Cookie löschen, müssen Sie Ihren Widerspruch hier erneut vornehmen.
Sie können die Analyse Ihres Surfverhaltens hier wieder aktivieren. Weitere Informationen finden sie in unserer Datenschutzerklärung.