Rotring Druckbleistift
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An sich ist ein Bleistift ein ziemlich einfaches Gerät. Theoretisch ist der Bleistift lediglich eine bequemere Variante zu einer losen Mine, wie man das etwa bei der Zeichenkohle, Wachsmalstiften oder Kreide (siehe Kategorie Kreide & Knete) kennt. Da ist sozusagen die Tinte auch gleich der Schaft. Zur Stabilisierung hat man Bleistifte schon früh mit einem Mantel, meist aus Holz, umgeben: den Schaft. Beim einfachen Bleistift wird der Schaft zusammen mit der Mine gekürzt, wenn die Spitze nicht mehr den Ansprüchen des Schreiberlings gerecht wird. Da jemand, der sehr präzise schreiben oder zeichnen möchte, nicht nach jedem Millimeter neu anspitzen möchte, ist der Rotring Druckbleistift die ideale Verbesserung gegenüber dem gewöhnlichen Bleistift, bei dem die Graphitmine in Holz eingelassen ist. Der Rotring Druckbleistift folgt der Tradition der sogenannten mechanischen Bleistifte, deren Anfänge auf eine nebulöse Schiffsreise der HMS Pandora im ausgehenden 18. Jahrhundert zurückführen. Weit.vor den ersten Patenten zum Thema Minenstift hat auf dem besagten Schiff der britischen Marine schon jemand einen solchen Vorläufer des Rotring Druckbleistifts genutzt. Entdeckt wurden das Wrack des Schiffes und damit der Minenstift erst 1979. Damit ist die Geschichte um die Bounty um eine weitere Legende reicher, denn die Pandora war von England losgesegelt, die Meuterer zur Aburteilung nach Hause zu bringen.
Die Geschichte von Rotring reicht noch nicht so weit zurück, ist aber ohne den Druckbleistift kaum denkbar. Gegründet wurde das norddeutsche Unternehmen 1928. Der Markenname steht bis heute für hochwertiges Zeichenbesteck wie die nach wie vor begehrten Serien Rotring 600 und Rotring 600 Newton, zu denen neben Druckbleistiften auch Tuschefüller, Zeichenplatten und Schablonen sowie Zirkel gehören. Als Ingenieur auf Rotring zu setzen, war schon immer etwas teurer, aber kaum zu vermeiden, denn diese Qualität suchte man anderweitig vergeblich. Heute findet man die Produkte unter dem Namen Rotring oder unter dem Namen der Muttergesellschaft Sanford.
Rotring liefert die Druckbleistifte mit sehr unterschiedlichen Minenstärken. Damit wird der gesamte Bedarf, der sich bei er Erstellung technischer Zeichnungen am Zeichenbrett ergeben könnte, abgedeckt. Die feinsten Minen der Tikky II – Serie beginnen bei 0,3 mm mit dem Härtegrad HB für mittelweich. Darüber sind 0,5 mm, 0,7 mm und 1,0 mm angesiedelt. Schon hier zeigt sich ein leistungsmäßiger Unterschied der Rotring Druckbleistifte zu den Angeboten vieler Konkurrenten. Häufig werden nur die mittleren Minenstärken angeboten und für 1,0 mm dicke Minen sind bereits die sogenannten Fallminenstifte zuständig. Auch das sind ordentliche Zeichen- bzw. Schreibstifte, keine Frage, aber für den Zeichner am Brett ist es angenehm, wenn die Schaftform bei den vier Minenstärken einheitlich ist. Das bieten die Rotring Druckbleistifte, während viele Konkurrenzunternehmen für die Stärke 1,0 mm den Fallminenstift mit einem deutlich anderen Gehäuse liefern. Die Strichstärke 0,3 mm führen dagegen nur sehr wenige Hersteller.
Auch kommt es bei Rotring gar nicht erst vor, dass etwa ein Stift für verschiedene Strichstärken verwendet wird. Wer mit dem gesamten Zeichenbesteck, also den vier Rotring Druckbleistiften von 0,3 mm bis 1,0 mm Minenstärke arbeitet, weiß das zu schätzen. Qualität ist bei einer derartigen Präzisionsarbeit durch nichts zu ersetzen.
Der Radierer und der Taschenclip sind dabei Ausstattungsmerkmale, die wohl eher ein Zugeständnis an die Alltagstauglichkeit darstellen. Der Rotring Druckbleistift gehört eigentlich nicht in den Arbeitskittel oder den Blaumann (siehe auch Arbeitsschutz & Arbeitssicherheit), sondern in eine edle Schatulle im Umfeld des Zeichenbretts. Verständlich ist aber auch, dass man gern überall mit dem Rotring Druckbleistift schreiben möchte.
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