Man nehme eine Kartoffel, ein scharfes Messer sowie einen Pinsel und füge etwas Wasserfarbe hinzu – beisammen sind die „Zutaten“ für einen klassischen Motivstempel. Nachdem die Kartoffel einmal in der Mitte durchgeschnitten wurde, schnitzt man an der flachen Schnittseite ein kleines Herz, einen Buchstaben oder eine andere Figur aus, bepinselt die Fläche mit etwas Farbe und stempelt das Motiv auf Papier – fertig ist der Motivdruck. Der Kartoffelstempel, den wir vielleicht noch aus unserer Kindheit kennen, stellt aber nur eine Möglichkeit dar, um Motive zu stempeln. Wer ein sauberes und professionelles Ergebnis mit einer riesigen Auswahl an Motiven möchte, der entscheidet sich für einen „richtigen“ Motiv- beziehungsweise Dekorstempel.
Bei einem Motivstempel handelt es sich um ein Druckwerkzeug, das auf der Unterseite mit einem Bild versehen ist, welches sich mit Farbe auf eine Oberfläche aufstempeln lässt. Die klassischen Modelle sind aus Holz und haben einen Stempelabdruck aus Gummi. Bei diesen Holz- beziehungsweise Gummistempeln handelt es sich um sogenannte Handstempel, für die ein separates Stempelkissen notwendig ist, um die Stempelfarbe aufzunehmen. Der Vorteil hierbei: Das Motiv auf den Stempelgummis kann in wechselnden Farben (je nach Stempelkissenfarbe) aufgedruckt werden. Motivstempel gibt es aber auch als Selbstfärbestempel. Diese Varianten sind häufig aus Kunststoff.
Motivstempel sind vor allem im privaten Bereich sowohl bei Kindern als auch zunehmend bei Erwachsenen beliebt und werden unter anderem beim Basteln verwendet, um beispielsweise Karten und Briefe damit zu verschönern. Auf Kleidung oder auf die Schulsachen werden sie dagegen verwendet, um dort einen Hinweis auf den Besitzer zu geben. Eine tolle Sache sind Motivstempel darüber hinaus auch für Lehrer, um jüngeren Kindern mit einem lustigen Motiv ein besonderes Lob für ein gutes Ergebnis oder eine gute Note bei einer Klassenarbeit auszusprechen.
Neben Datumstempeln und Paginierstempeln lassen sich auch in Betrieben Motivstempel sinnvoll einsetzen. Das kann zum Beispiel ein Stempel mit dem Firmennamen sowie dem Firmenlogo sein. Auch ist es möglich, unterschiedliche Motive der Stempel einzelnen Mitarbeitern zuzuordnen, um damit interne Listen mit verschiedenen Zuständigkeiten abzustempeln, wenn bestimmte Aufgaben erledigt sind.
Der beschriebene Kartoffelstempel gehört zwar bereits zur Kategorie traditionell, die Geschichte der Motivstempel geht aber noch weiter zurück – lange bevor die Kartoffel in Europa bekannt waren. Einfache Formen der Motivstempel, unter anderem aus Holz, gab es bereits in der Antike. Hier verwendete man sie vorzugsweise, um Besitztümer zu kennzeichnen. Im 17. Jahrhundert benutzte man sie dann, um Zahlungen auf Schriftstücken mit einem entsprechenden Motiv zu quittieren.
Sterne zu Weihnachten, Blumen zum Geburtstag, ein Daumen hoch für den Lehrer, zwei Trauringe zur Hochzeit und ein Herz für den Liebsten – die Liste ließe sich beliebig fortführen. Motivstempel gibt es in zig verschiedenen Motiven für alle Anlässe, für jeden Geschmack und jedes Alter und natürlich in unterschiedlichen Größen und (bei Selbstfärbestempeln) mit einer großen Farbauswahl. Darüber hinaus können die Stempel auch mit einem kurzen Text ergänzt sein oder nur aus einzelnen Buchstaben bestehen. Und sollte das gewünschte abstrakte oder figürliche Motiv mal nicht vorhanden sein, besteht immer noch die Möglichkeit, sich – ähnlich wie bei einem Textstempel – einen eigenen Motivstempel individuell zu gestalten oder gestalten zu lassen.
Mit einem Motivstempel können Sie auf einer Vielzahl an saugfähigen Oberflächen Motive stempeln. Dazu gehört in erster Linie natürlich Papier in seiner ganzen Vielseitigkeit. Ein Herz, eine Blume, ein Tier und ein abstraktes Bild machen sich zum Beispiel auf Grußkarten, Kuverts, Einladungen oder in Fotoalben gut. Mit verschiedenen Motivstempeln können Sie darüber hinaus sogar ihre eigene Bildergeschichte entwerfen.
Verzieren lassen sich mit einem Motivstempel darüber hinaus zudem Textilien, Stoffe und Kleidung. Auch auf Keramik und geschliffenem Holz lässt es sich gut stempeln. Und ganz ohne Stempelfarbe kann sich der Stempel sogar in Knete oder einen Salzteig im wahrsten Wortsinn einprägen.
Damit ein sauberes und gleichmäßiges Ergebnis gelingt, sollten Sie beim Stempeln mit einem Handstempel einiges beachten. Zunächst ist sicherzustellen, dass das Stempelkissen ausreichend mit Farbe getränkt ist. Drücken Sie den Holzstempel hier kräftig auf und achten Sie darauf, dass der gesamte Abdruck mit Stempelfarbe bedeckt ist. Auf den Untergrund wird der Stempel dann genau senkrecht aufgedrückt. Nehmen Sie im besten Fall beide Hände, zumindest aber zwei Finger je nach Größe des Stempels zur Hilfe, um den Druck gleichmäßig zu verteilen. Damit lässt sich vermeiden, dass einzelne Teile nicht richtig aufliegen und somit auch nicht abgedruckt werden, während andere zu dick aufgetragen sind und sogar verschmieren.
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