Die Entwicklung der Computer lässt sich auch am Schulrechner ablesen. Der unabhängige Taschenrechner konnte in den 1970er Jahren kaum mehr als die Grundrechenarten absolvieren und bot eine 8-stellige Anzeige. Die in den 1980er Jahren eingeführten Schulrechner, etwa der beliebte TI-30 von Texas Instruments, überraschte mit wissenschaftlichen Funktionen, die wenige Jahre zuvor noch nicht möglich erschienen. Dessen Urahnen sind heute noch als Taschenrechner und Schulrechner im Einsatz. Aber ein moderner TI-30X II S ist bei weitem leistungsfähiger, als es Anfang der 1980er Jahren ein sogenannter wissenschaftlicher Taschenrechner fürs Studium war. Mit einem Multiview aus dem aktuellen Texas-Instruments-Programm hätte damals auch ein Unbegabter im Mathematik-Unterricht glänzen können. Heute werden Taschenrechner verlangt, die sogar mehrzeilige Formeln sowie Parabeln anzeigen können. Für den Schulunterricht zum Erlernen der höheren Mathematik sind solche Taschenrechner sicherlich nutzbar. Aber im Alltag brauchen beispielsweise viele Außendienstler einen einfachen und robusten Taschenrechner für die Grundrechenarten und Prozentrechnung. Vor allem Geräte, die speziell das Errechnen der Mehrwertsteuer (MwSt.-Automatik) erleichtern, sind durchaus gefragt.
Im Verkaufsgespräch mit einem Kunden kann der einfach gestrickte Taschenrechner überzeugender sein, als die Eingabe über einen Computer-Bildschirm. Das liegt daran, dass der Kunde dem Machwerk der Computer letztlich nicht mehr traut. Es ist den meisten Menschen in den Industrienationen bereits bekannt, dass Außendienstmitarbeiter mit ihren kleinen Notebooks oder gar IPads problemlos das Rechenzentrum des Anbieters anzapfen können. Und wer weiß, ob da ein Rechenprogramm installiert ist, das die Logik des Adam Riese (1492/93-1559; Bamberger Rechenmeister) ad absurdum führt und firmenfreundliche Ergebnisse vorführt. Der kleine handliche Taschenrechner genießt in Sachen Glaubwürdigkeit fast schon das Ansehen einer schriftlichen Ausrechnung. Hier könnte der Kunde auch viel leichter mit seinem eigenen Taschenrechner kontrollieren. Zumindest gibt es Kunden, die sich wohler fühlen, wenn der Vertreter nicht so viel Geheimnisvolles am verdeckten Touchscreen-Monitor betreibt. Offenen Karten kann eher vertraut werden.
Ob Taschenrechner in der Schule oder bei der Arbeit eingesetzt werden – die Bedienung ist ein wesentlicher Aspekt bei der effektiven Nutzung. Was nützen etwa große Tasten für Arbeiter (Arbeitshandschuhe!), wenn der Tastendruck keine klare Rückmeldung gibt? Wie speziell Taschenrechner aufgrund ihrer kleinen Bauteile für bestimmte Aufgaben konzipiert werden können, belegen unter anderem Rechner in Armbanduhren oder Computermäusen. Die Stromversorgung per Solarbetrieb wird mittlerweile von fast allen Herstellern genutzt. Obwohl gerade der Taschenrechner damit schon sehr zu kämpfen hat, schließlich fristet er seine Statistenrolle meist im Dunklen. Er muss sich also ranhalten, wenn er mal ans Sonnenlicht kommt.
Zwei weitere Aspekte sind bei den Taschenrechnern die
Bei der Anzahl der Stellen beginnt das Angebot der preiswerten Produkte bei 8 Stellen, üblich sind aber eher 10 oder 12 Stellen. Es gibt auch Taschenrechner mit 15 oder über 20 Stellen. Das ist häufig nur bei wissenschaftlichen Rechnern sowie Spezialtaschenrechnern sinnvoll.
Bei den Displayzeilen sollte man ebenfalls eventuell vorgegebenen Empfehlungen (Schulrechner) folgen. Häufig wird nur 1 Zeile benötigt, eine zweite Displayzeile erscheint vielen Anwendern im Alltag viel zu unübersichtlich. Inzwischen sind 2 oder 3 Zeilen aber kein Teufelswerk mehr und selbst bei preisgünstigen Taschenrechnern zu finden.
Wer den Taschenrechner für die Schule anschafft, wird sich generell an Vorgaben der jeweiligen Landeskultusminister halten müssen. Für den Arbeitsbereich oder für Zuhause kann man sich beim Taschenrechner auf bestimmte Funktionen konzentrieren. Manchmal ist die Bedienung im Alltag viel einfacher, wenn der Rechner nicht überfrachtet ist.
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