Taschenlampen

Licht, wo kein Strom ist

Genau genommen ist natürlich auch dort Strom, wo Taschenlampen sind. Nur verbirgt sich hier die Energie komfortabel tragbar in einer oder mehreren Batterien. Elektrische Taschenlampen sind praktisch fast so alt wie die mobilen Energieversorger. Der deutsche Erfinder Paul Schmidt entwickelte im ausgehenden 19. Jahrhundert die erste Trockenbatterie, wobei Mehl als Elektrolyt fungierte, und meldete diese auch zum Patent an. Mit der Trockenbatterie kam ihm auch die Idee für eine Konstruktion, die als Vorläufer der Taschenlampe angesehen werden darf. Doch die Patentanmeldung für die erste elektrische Taschenlampe von Schmidt erfolgte erst 1906. Damit war er führend in Deutschland, jedoch hatte er patentrechtlich gesehen das Nachsehen gegenüber dem Engländer David Misell. Dessen Erfindung geht auf das Jahr 1899 zurück. Misells Nachfahren sind übrigens heute noch in Gebrauch, denn die American Electrical Novelty and Manufacturing Company, die ihm das Patent abkaufte, firmiert heute unter dem Namen Energizer. So muss es also nicht verwundern, dass man beispielsweise einen Etikettendrucker benutzen kann und dabei ein Stückchen Taschenlampen-Geschichte in der Hand hält. Energizer produziert auch Batterien und Akkus.

Die Geschichte der Taschenlampe könnte man aber noch weiter zurückführen. Denn das, was heute unter dem Oberbegriff Taschenlampe definiert wird, sind Lichtquellen, die von der kabelgebundenen Stromversorgung unabhängig sind, auch wenn der Begriff oft nicht ganz korrekt ist. Die Taschenlampe ist also Nachfahre der mobilen Beleuchtung. Diese ist aber erheblich älter als die kabelgebundene Beleuchtung. Man kann davon ausgehen, dass die ersten Steinzeitmenschen neben dem Spiegeln von Lichteffekten vor allem das Feuer als Beleuchtung verwendeten. Und wer das Lagerfeuer beherrschte, der beherrschte auch den brennenden Ast, um die Höhle nach gefährlichen Tieren abzusuchen. Die Feinheiten wurden alsbald entwickelt. So gesehen kann man eine Reihe von Lampentechnologien als Vorläufer der Taschenlampe benennen:

• Fackel
• Öllampe
• Grubenlampe
• Spaltlampe (in der Augenheilkunde)
• usw.

Allen gemein ist die Verwendung unabhängig von der kabelgebundenen Stromversorgung. Bei den Taschenlampen im engeren Sinne gibt es ebenfalls verschiedene Rubriken. So sind manche Stablampen so groß, dass sie kaum noch in handelsübliche Taschen passen. Andere sind so klein, dass sie selbst in der kleinsten Tasche einer Jeans noch Platz finden. Und dennoch reichen sie, um etwa ein Schlüsselloch an der Haustür zu finden. Die kleine Lampe erspart dann auf Dauer die Neulackierung der Eingangsfront.

Einfache Bedienung, hohe Reichweite oder Multifunktionalität

Taschenlampen präsentieren sich in sehr unterschiedlichen Formen. Diese Feststellung bezieht sich nicht nur auf die Größe. Taschenlampen können so klein wie eine Streichholzschachtel sein oder so groß, dass man unter den üblichen Reisetaschen kaum noch einen brauchbaren Transporter findet. Manche Taschenlampen sind schlicht konstruiert, haben nur einen Schalter und frönen der Hauptaufgabe von mobilen Lampen, nämlich dort, vielleicht auch weit entfernt, Licht zu spenden, wo zu wenig davon ist. Taschenlampen für das Outdoor-Abenteuer sind gelegentlich wahre Vielseitigkeitskünstler.

Die LED revolutioniert die Taschenlampe

Die Hochleistungs-LED ist der größte Segen, den die Taschenlampe erfahren konnte. Sie macht andere Entwicklungen wie

• kleine Batterien mit großer Ladekapazität
• Lichtstarke Linsen
• Solar- und Bewegungsenergiesensoren für die Einspeisung von Strom in die Akkus
• flexible Schaltoptionen

erst so richtig sinnvoll.

So gesehen ist die Taschenlampe ein hervorragendes Beispiel für die Umsetzung energiesparender Konzepte bei der Beleuchtung. Es zeigt, welche Entwicklungen wie effektiv auf die Lichtausbeute Einfluss nehmen. Das Zusammenspiel der genannten Aspekte kann beispielhaft aufgezeigt werden. Nicht vergessen darf mal allerdings das Thema Energietransport. In der Taschenlampe ist der Weg von der Batterie zur Lampe nicht weit.