Sinn und Zweck einer Leinwand ist es, dass die Zuschauer die an die Wand projizierten Bilder gut erkennen können. Alle anderen Effekte, wie etwa besonders brillante Farben, müssen sich dieser Anforderung unterordnen. Früher bestand eine Leinwand tatsächlich aus Leinen. Heute werden künstliche Stoffe verwendet, um vor allem zwei wichtige Eigenschaften zu erreichen: Die Fläche muss absolut eben und weiß sein. Nur dann kann das Bild auf der Leinwand von möglichst vielen Betrachtern gut erkannt werden. In Kinos weicht man davon teilweise insofern ab, indem die Leinwand leicht gekrümmt ist, um den Betrachtungswinkel noch mehr zu erhöhen. Aber auch bei der Leinwand im Kino sind die topfebene Flächenstruktur und das saubere Weiß wichtig. Beschichtete Leinwände, die für aufgepeppte Farben sorgen, reduzieren den Betrachtungswinkel drastisch. Daher ist auch die Whiteboard sowie die Wandfläche vom Flipchart meist gut geeignet.
Hier zeigt sich beispielhaft ein Phänomen, das den gesamten Bereich der Optik durchzieht: Verbessert man an einer Stelle die Eigenschaften, ist die Gefahr groß, andere Eigenschaften zu verschlechtern. Selbst beim Wechsel von analog auf digital, der fast alle optischen Geräte erfasst hat, gilt dies. Eine Digitalkamera leidet an den Bildpunkten. Es sind viele Pixel notwendig, um - bei starker Vergrößerung - kein pixeliges Bild zu erhalten. Das Phänomen kannte man so bei der analogen Fotografie nicht. Andererseits geht bei dieser viel Licht für die Übertragung auf das Papier verloren. Schon die ersten, noch vergleichsweise unausgereiften Digitalkameras zeigten etwa bei der Belichtungszeit Leistungen, die mit analogen Kameras nur unter hohem Kostenaufwand möglich waren. Auch die stetige Zunahme der Pixel (inzwischen sind Kameras mit 25 MP keine Seltenheit mehr) wird durch einen negativen Effekt erkauft: Dem Bildrauschen. Also muss auch hier wieder gegengesteuert werden.
Bei der Leinwand ist dies der schon beschriebene Effekt der Oberfläche. Die höchste Kontrast- und Farbqualität zeigt etwa ein Beamer oder ein analoger Diaprojektor bei einer weißen Wand in einem komplett abgedunkelten Raum. Der Diaabend mit Nachbarn, bei dem etwa die Urlaubsfotos präsentiert wurden, litt unter der Zielunsicherheit der Teilnehmer beim Umgang mit Getränken und Speisen. Wenn mal jemand auf das stille Örtchen musste, galt es, zu unterbrechen und Licht anzumachen. Es wurden Leinwände entwickelt, die auch bei nur leicht abgedunkeltem Raum noch die Bilder zeigten. Dann litten aber zum Beispiel die Farbtreue, der Kontrast und der schon angesprochene Betrach-tungswinkel.
Allerdings können Leinwände mit weiteren Vorteilen aufwarten. So ist die Projektionswand meist keine feststehende Wand. Sie lässt sich aufrollen und gibt damit den während der Projektion genutzten Platz frei. Alternativ werden Leinwände an der Decke aufgehängt und können von dort motorbetrieben ausgefahren werden oder man nutzt mobile Leinwände. Die Ähnlichkeit zur Whiteboard sollte allerdings nicht dazu verführen, darauf mit dem Marker zu schreiben. Das führt manchmal sogar zu einer anhaltenden Abschwächung der weißen Farbe der Leinwand.
Das aufgelistete Programm führt Projektionswände mit unterschiedlichen Besonderheiten wie etwa der extra leise Motorbetrieb (Slow-Return-Effekt) oder diverse Befestigungsmechanismen. Größe (Quadratmaße sowie Bilddiagonale) und Größenverhältnis sollten unbedingt an den verwendeten Beamer angepasst sein, um ein optimales Bild an der Leinwand sicherzustellen.
Was die rein mechanische Leinwand präsentiert, ist nicht von Dauer. Es sei denn, man lässt den Projektor längere Zeit mit dem gleichen Bild eingeschaltet. Dann könnte es bleibende Spuren geben. Man kann sich auch Reinigungsmittel sparen, die man etwa bei einer Tafel benötigt. Hier empfiehlt sich die Leinwand als Partner zum Overheadprojektor oder Beamer.
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